Pascal Bonitzer ist ein gut beschäftigter französischer Drehbuch-Autor. Hin und wieder belässt er es nicht nur beim Schreiben, sondern macht sich auch daran, Regie zu führen. Nun hat er über »Variety« verlautbaren lassen, dass sein nächsten Projekt die Verfilmung eines Maigrets sein wird. Die Wahl, die der Künstler getroffen hat, klingt interessant: »Maigret und die alten Leute«.
Eine gute Voraussetzung für ein Leben in Wohlstand und Gesundheit ist die Geburt in eine wohlhabende Familie. Nehmen wir als Beispiel Nicolas Beaujon: Er wurde in eine reiche, wenn auch protestantische (nichts ist perfekt, nicht wahr?) Familie geboren. Seine Familie besaß staatliche Gebäude in Bordeaux, da war an den Jungen nicht zu denken gewesen. So kann es gut losgehen!
Im Frühjahr letzten Jahres wurden wir mit einem Comic-Band überrascht, in dem das Leben von Simenon thematisiert wurde – die frühen Jahre wohlgemerkt. Dieser entstand in Zusammenarbeit mit John Simenon, so konnte davon ausgegangen werden, dass ein Kenner des Werdegangs des Schriftstellers mit am Werk war. Im Laufe des Jahres erschienen die weiteren beiden Teile.
Dürfte ein Meisterstück gewesen sein, diese Bertelsmann-Ausgabe von 1960, wenn das Buch unter verlagsplanerischer Sicht betrachtet wird. Auf der letzten Seite des Buches wird die Geschichte beendet. Danach kommt nichts mehr, nur noch Einband. Ein solcher Satz-Zauber ist nicht sehr oft zu finden, aber das sollte nicht der Punkt sein: Das Cover des Maigret-Romans ist interessant.
Die Verwendung des Wortes »Glück« in Kombination mit einem Trauerfall ist erfahrungsgemäß unglücklich. Bei den »ganz großen« Akteuren nimmt man das Ableben meistens zur Kenntnis, bei den kleineren eher nicht. Ob es hier zu einer Notiz kommt, ist also ein wenig Glückssache. Letztes Jahr hieß es Abschied nehmen von Michael Gambon, diesen Januar von Laurence Badie.
Ob Frau oder Mann mit dieser Box auf den wahren Pfad ... also den Maigret-Simenon-Weg ... gebracht wird, sei einmal dahingestellt: Die Wettbewerber in dem Paket, gegen die Kommissar Maigret antreten muss, sind sehr prominent. Da tummeln sich in sieben Filmen Pater Brown mit Hercule Poirot, Sherlock Holmes und Mike Hammer. Kaufen oder nicht kaufen, das ist die Frage ...
Die Spurensicherung der Bremer Polizei hatte die Habseligkeiten des Mannes, der sich – Maigret war mitschuldig daran – in seinem Hotelzimmer erschossen hatte, eingesackt und zur Auswertung gegeben. Da er die passenden Vollmachten hatte, kam der Pariser Polizist schnell an die Ergebnisse der Untersuchungen der Spuren und hatte Glück: Er wurde verstanden!
Wer geriet da eigentlich in die Fänge von wem? Hatte Maigret mit Van Damme einen Fang im Bremer Leichenschauhaus gemacht oder war es der Belgier, der sich freuen konnte, mit dem Kommissar eine gute Beute erzielt zu haben. Denn Van Damme war es, der Maigret unbedingt in die Geschäftswelt von Bremen einführen wollte, mit seinen Bekanntschaften und seiner Firma prahlte.
Vor nicht allzu langer Zeit wurden hierzulande Verkehrsschilder geändert. Von dem Hinweiszeichen für Bahnübergänge verschwand die dampfende Lok, da diese heute im »Schienenbild« nur marginal vertreten sind. Richtig so, aber wie schaut es auf Buch-Covern von Maigrets aus? Auf der Red Eye-Ausgabe des Bergerac-Romans wurde Maigret mit einer Elektro-Lok abgebildet.
Wie das denn mit dem Kalender auf Maigrets Schreibtisch wäre, der beispielsweise in den Filmen zu sehen wäre, lautete unlängst eine Frage an mich. Ehrlich gesagt, war ich verwirrt: Der Kommissar war kein Kalender-Typ. Ganz so einfach war es jedoch nicht, denn der Kalender ist für einen Chef wie ein Maigret ein wichtiges Arbeitsutensil und manchmal bei Fällen hilfreich.
Da hatte einer nachgerechnet! Das Buch und die Hörspiele nach der Geschichte »La guinguette à deux sous« liefen als »Maigret und die Groschenschenke«. Warum eigentlich? Ganz einfach: Den Sou gab es als Währung in Frankreich schon seit 1795 nicht mehr, aber im Volksmund galt er für das 5-Centime-Stück. Die zwei Sous aus dem Originaltitel ergaben einen Groschen.
Was für ein Ritt! Nach dem Lesen dieses Kapitel musste ich schauen, ob Simenon wirklich die übliche Seitenzahl »eingehalten« hatte. Geht es anfangs beschaulich um Nachbarn in Lakeville, wechselt Simenon im Verlauf zu seinen Eskapaden in New York und einer Love Boat-Überfahrt nach Europa, um schließlich seine triumphale Ankunft in Frankreich zu beschreiben.