Das ist über alle Maßen erfreulich! Nein, leider kann ich nicht verkünden, dass dieser Film irgendwo ausgestrahlt wird oder auf einem Datenträger erscheinen würde – das wäre wohl zu viel des Jahresanfangglücks – aber es gibt ein wenig Bildmaterial aus einem Prospekt. Bei der Gelegenheit fiel mir auf, dass es noch einen Bug bei der Suche nach Filmen gab. Der wurde korrigiert.
Da irrt ein Mann durch Paris und nimmt sich einfach Sachen aus den Auslagen der Geschäfte, deren Besitzer nach der Polizei rufen. Maigret ist vor Ort und stellt fest, dass der Mann eine Kopfwunde hat, die erklärt werden sollte. Der Kommissar nimmt den Mann, der also nicht nur eine komische Wunde hat (auch wenn sie gut verheilt ist) und sich komisch verhält, mit. Der Fremde kann nicht verraten, wer er ist. Er spricht nicht.
Vor ein paar Tagen las ich ein Interview, welches John Simenon gab. Verfilmungen waren auch ein Thema und Simenons Sohn sagte sinngemäß, dass für ihn originalgetreue Verfilmungen kein Muss wären. Wichtig wäre, dass die Rahmenhandlung und Entwicklung der Hauptfiguren zu erkennen wäre. Selbst unter diesen wahrlich lockeren Kriterien als Maßstab, bleibt die Geschichte mit Rupert Davies hinter der Vorlage weit zurück.
Vor zehn Jahren lief, soweit ich herausfinden konnte, der Film, in dem Kommissar Maigret in Rage gerät, das letzte Mal im deutschen Fernsehen. Wie nicht anders zu erwarten in einem Öffentlich-Rechtlichen – dem Westdeutschen Rundfunk. Wenn ich einen Tipp abgeben dürfte, dann würde ich denken, dass die Rechte dort noch sind oder irgendwann wieder landen werden. So lang heißt es warten. Das vierte Foto...
Die – Achtung, Wortspiel! – knallige Überschrift zu diesem Pressefoto lautet »Achtung! Gleich knallt es!« Es ist schon ein netter Service von der Marketing-Abteilung gewesen, die Redakteure auf die richtigen Fragestellungen zu dem Film zu lenken, wie zum Beispiel bei diesem Foto. Unvermeidbar war dabei, dass die Botschaft »Geht in das Kino! Schaut den Film« nicht sehr subtil untergebracht wurde.
Der Film »Maigret sieht rot« entstand 1963 nach dem Roman »Maigret, Lognon und die Gangster«. So ist es auch ganz klar, dass man hier mal einen sieht, der mit der Pistole jemanden überfallen möchte. Im Buch steht die Sorge um Inspektor Lognon im Mittelpunkt, der sich immer benachteiligt sieht – gerade auch von Maigret – und die Schuld an seinem nicht Fortkommen bei allen sieht, nur nicht bei sich selbst.
Die nächsten vier Tage gibt es jeden Tag ein Foto aus dem Film »Maigret sieht rot«, der weder auf DVD erhältlich ist noch in der letzten Zeit im Fernsehen lief. Die Ausstrahlung der anderen beiden Maigrets bei arte soll mal die Gelegenheit sein, die Erinnerung an diesen letzten Maigret-Film von Jean Gabin aufzufrischen. Diesmal mit einem Pressefoto, was vom damaligen Verleih Columbia-Bavaria herausgegeben wurde.
Ein Mann jenseits der siebzig lebt in einem großen Haus in Paris mit seiner Haushälterin und ein wenig Personal. Viel gibt es nicht mehr, was ihn erfreuen kann. Auf die Frage, ob sein Leben langweilig ist, vermag er nicht richtig zu antworten. Aber seine Kinder, stellt er fest, würden es wohl so sehen. Er geht nicht mehr aus, trifft sich hin und wieder mit einem befreundeten Arzt und muss zugeben, dass es eine Leere in seinem Leben gibt.
Eine Frau und ein Mann nach dem Sex in einem Hotelzimmer. Sie liegt. Er steht vor einem Spiegel und betrachtet sich. Ein beiläufiges Gespräch für ihn, für sie nicht. Der Mann blickt aus dem Fenster und sieht, dass der Ehemann seiner Zimmergenossin auf das Hotel zusteuert und das ist der Moment, wo er in Panik verfällt. Allerdings nicht der Moment, in dem sein Leben aus den Fugen gerät – das geschah Monate früher.
Diesmal fing es mit einem Satz in Maigrets Memoiren an, der mich ganz schön durch die Internetwelt scheuchte. Maigret schrieb, über seine Zeit bei der Sittenpolizei und erwähnte dabei, dass man die Abteilung heute verschämt Brigade Mondaine nennen würde. Die Begrifflichkeit »mondän« – also weltgewandt und extravagant – in den Zusammenhang mit Drogen und Prostitution zu bringen, dazu gehört in der Tat schon was.
Eine Frau kommt ums Eck und hinter ihr stolpert ein Mann, vollgepackt mit Einkäufen, ins Bild. Das Pärchen muss an Mitarbeitern von Maigret vorbei, die vor sich hin feixen, in was für eine Situation sich ihr Chef gebracht hat. Denn die Frau, deren Einkäufe er trägt, ist nicht mal seine eigene – er versucht herauszufinden, was Félicie weiß. Schwierig, denn Félicie mag Maigret überhaupt nicht und wittert überall eine Falle.
Es stürmt hier arg und Übles ist noch zu erwarten. Ob es Maigret in dieser Geschichte besser hat, weiß ich nicht – er kämpft mit der Hitze der Hundstage, bereitet sich seelisch und moralisch auf seinen Urlaub vor. Madame Maigret ist am Packen und erwartet ihren Mann zu Hause. Der bekommt Besuch von einer Bekannten, die vor vielen Jahre versucht hat, ihn auf die Knochen zu blamieren: Bohnenstange. Sie hat Sorgen.