In Frankreich startete der Maigret-Film mit Gérard Depardieu Ende Februar. Außerhalb des französischen Sprachgebietes müssen sich die Zuschauer gedulden. In Spanien kommt er im Mai und für Deutschland steht bisher kein Termin fest. Für die Ungeduldigen, die die Atmosphäre des Streifens atmen wollen, stellt der Score einen Ausweg dar.
Dieser Schnack, dass schlechte Nachrichten auch gutes Marketing wären, weil eine Person oder eine Sache damit im Gespräch wäre, überzeugt mich nicht. Mit einer gewissen Vorfreude nahm ich die Nachricht auf, dass es für den neuen Maigret-Film mit Depardieu einen Premieren-Termin für Frankreich gibt – im März wird es soweit sein. Andererseits ...
Würde man einen König der Simenon-Verfilmungen krönen, so wäre Jean Richard ein Aspirant: Schließlich hat der Schauspieler an den meisten Verfilmungen mitgewirkt. Allerdings in Serie und soweit es überschaubar ist, nur in einer Rolle – Maigret. Das ist langweilig. Wie schaut es jedoch aus, wenn man die Vielseitigkeit der Darstellungen betrachtet.
Wie der Zufall es will, habe ich am Wochenende erst festgelegt, dass der Vorname von Torrence wohl »Joseph« sein muss. Nicht, dass er mir in den Maigret-Romanen bisher (bewusst) untergekommen wäre, aber in die Agence O-Geschichten wird der Name genannt. Dann kommt Rupert Davies als Maigret und spricht pathetisch über »Hector«.
Was für ein Schatzkästchen! Seit heute ist ein neues Portal online, in dem man in alten deutschen Zeitungen stöbern kann und wenn ich etwas gut kann, dann ist es »stöbern«. Es ist wohl ganz klar, dass mein erster Suchbegriff »Georges Simenon« war. Ich war mir, da nur Zeitungen bis 1950 online gestellt wurden, nicht sicher ob es Ergebnisse gibt.
Im Sommer hatte ich noch vermutet, dass uns vielleicht im Herbst Gérard Depardieu als Maigret auf der Leinwand begegnen wird. Dem wird nicht so seit. Für Frankreich verlautet nun, dass der Film Anfang des Jahres 2022 erscheinen soll. Zeit an der Stelle, den Roman um die junge Tote aufzuschlagen und näher zu beleuchten.
Wenn mich nicht alles täuscht, dann habe ich auch irgendwo ein Filmprogramm von »»Le Train - Nur ein Hauch von Glück« in Farbe gesehen. Kann natürlich nur eine optische Täuschung gewesen sein. Die Zwei-Wochen-Attacke auf meinen Schreibtisch geht heute zu Ende. Mit diesem Filmprogramm ist meine Schreibtisch erst einmal leer.
Meist ist es so, dass die Amerikaner sich einen europäischen Stoff – der hier erfolgreich gelaufen ist – schnappen, und noch einmal neu verfilmen. Dabei wird er dann kompatibel zum Geschmack der Amerikaner und dem Rest der Welt gestaltet. Bei diesem Film ist es ein wenig anders.
Abgesehen davon, dass die Maigret-Geschichte »Maigret kämpft um den Kopf eines Mannes« so überhaupt gar nichts an sich hat, was man mit dem Eiffelturm in Verbindung bringen könnte, tritt durch diesen Fakt eine interessante Tatsache ins Rampenlich: Dieses Wahrzeichen von Paris spielt meines Erachtens bei den Maigrets gar keine Rolle.
Die Sissi-Filme hätten ihr Image ruinieren können, aber Romy Schneider schaffte aus dieser zuckersüßen Schauspielwelt auszubrechen. Davor habe ich einen mordsmäßigen Respekt! An der Seite von Jean-Louis Trintignant spielte sie in »Le Train«, in Deutschland wurde der Titel mit »Nur ein Hauch von Glück« ergänzt.
Als der Film vor vielen, vielen Jahren im Rahmen einer Edition der Süddeutschen Zeitung erschien, notierte ich in einem Beitrag hier, dass es schlechte Bewertungen aufgrund der DVD-Qualität gegeben hatte. Gekauft hatte ich mir die DVD nicht, was ich jetzt nachholte, und ich weiß nun, was gemeint war. Schön ist anders.
In späteren Jahren wäre vielleicht die Rolle der Gräfin aus »Ceux de la soif« etwas für sie gewesen, aber wenn man sie imagegerecht hätte besetzen wollen, wäre es in Simenon-Verfilmungen schwer geworden. So erscheint mir auch logisch, dass die französische Schauspielerin Brigitte Bardot nur einmal in einer Simenon-Verfilmung mitgewirkt hat.