Kollektionen sind für Konsumenten eine praktische Sache: Normalerweise bekommen sie für einen günstigen Preis viel Ware. Für die, die sich wirklich interessieren, ist das Zug aber in der Regel schon abgefahren, denn sie haben sich aufgrund ihrer Ungeduld schon bei den Einzeltiteln versorgt. Das dürfte auch bei den beiden PIDAX-Kollektionen der Fall sein, die jüngst erschienen sind.
Die Geschichten von Simenon, bei denen das Gefühl aufkommt, dass sie an den Haaren herbeigezogen sind, der Realismus in der Handlung mit der Lupe zu suchen ist, solche Geschichten sind rar. Einzelne Aspekte kommen einem befremdlich vor, das liegt schon an den gravierenden gesellschaftlichen Änderungen. Aber wie schaut es mit den Dialogen aus, mit dem Umgang?
Am 1. Dezember 2022 erlag in Paris die französische Schauspielerin Mylène Demongeot im Alter von 87 Jahren ihrer Krebserkrankung. Der Tod der bekannten Künstlerin ist für Simenon-Liebhaber in zweifacher Hinsicht von Belang: Demongeot arbeitete in verschiedenen Simenon-Verfilmungen und war zudem Schwiegertochter von Georges Simenon.
In Frankreich hatte es Gerard Depardieu dieses Jahr gleich zweimal auf die Leinwand mit Simenon-Verfilmungen geschafft. Einmal als Maigret und einmal als Jules Maugin in »Les volets verts« (»Die grünen Fensterläden«). Wann (und ob) letzterer Film auf deutschen Leinwänden erscheint, steht noch in den Sternen, aber für den Maigret-Film haben wir einen Termin.
In Frankreich startete der Maigret-Film mit Gérard Depardieu Ende Februar. Außerhalb des französischen Sprachgebietes müssen sich die Zuschauer gedulden. In Spanien kommt er im Mai und für Deutschland steht bisher kein Termin fest. Für die Ungeduldigen, die die Atmosphäre des Streifens atmen wollen, stellt der Score einen Ausweg dar.
Dieser Schnack, dass schlechte Nachrichten auch gutes Marketing wären, weil eine Person oder eine Sache damit im Gespräch wäre, überzeugt mich nicht. Mit einer gewissen Vorfreude nahm ich die Nachricht auf, dass es für den neuen Maigret-Film mit Depardieu einen Premieren-Termin für Frankreich gibt – im März wird es soweit sein. Andererseits ...
Würde man einen König der Simenon-Verfilmungen krönen, so wäre Jean Richard ein Aspirant: Schließlich hat der Schauspieler an den meisten Verfilmungen mitgewirkt. Allerdings in Serie und soweit es überschaubar ist, nur in einer Rolle – Maigret. Das ist langweilig. Wie schaut es jedoch aus, wenn man die Vielseitigkeit der Darstellungen betrachtet.
Wie der Zufall es will, habe ich am Wochenende erst festgelegt, dass der Vorname von Torrence wohl »Joseph« sein muss. Nicht, dass er mir in den Maigret-Romanen bisher (bewusst) untergekommen wäre, aber in die Agence O-Geschichten wird der Name genannt. Dann kommt Rupert Davies als Maigret und spricht pathetisch über »Hector«.
Was für ein Schatzkästchen! Seit heute ist ein neues Portal online, in dem man in alten deutschen Zeitungen stöbern kann und wenn ich etwas gut kann, dann ist es »stöbern«. Es ist wohl ganz klar, dass mein erster Suchbegriff »Georges Simenon« war. Ich war mir, da nur Zeitungen bis 1950 online gestellt wurden, nicht sicher ob es Ergebnisse gibt.
Im Sommer hatte ich noch vermutet, dass uns vielleicht im Herbst Gérard Depardieu als Maigret auf der Leinwand begegnen wird. Dem wird nicht so seit. Für Frankreich verlautet nun, dass der Film Anfang des Jahres 2022 erscheinen soll. Zeit an der Stelle, den Roman um die junge Tote aufzuschlagen und näher zu beleuchten.
Wenn mich nicht alles täuscht, dann habe ich auch irgendwo ein Filmprogramm von »»Le Train - Nur ein Hauch von Glück« in Farbe gesehen. Kann natürlich nur eine optische Täuschung gewesen sein. Die Zwei-Wochen-Attacke auf meinen Schreibtisch geht heute zu Ende. Mit diesem Filmprogramm ist meine Schreibtisch erst einmal leer.
Meist ist es so, dass die Amerikaner sich einen europäischen Stoff – der hier erfolgreich gelaufen ist – schnappen, und noch einmal neu verfilmen. Dabei wird er dann kompatibel zum Geschmack der Amerikaner und dem Rest der Welt gestaltet. Bei diesem Film ist es ein wenig anders.