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Die Fantome des Hutmachers
So ein Pressefoto ist immer ein schöner Aufhänger: Für Erinnerungen, für Hinweise ... oder auch für Klagen. Diesmal soll – wieder einmal – Klage darüber geführt werden, dass dieser Film so lange nicht im Fernsehen ausgestrahlt wurde und auch nicht auf DVD/Blu-Ray verfügbar ist. Immerhin können wir uns über einen wirklich erstaunlich langen Pressetext von der Rückseite freuen.
Zu diesem gibt es nur zu bemerken, dass er auf allen Fotos gleich gewesen ist. (Das andere Foto ist hier schon zuvor einmal veröffentlicht worden …)
Sechs Frauen sind schon in der verregneten Kleinstadt ermordet worden. Die Polizei ist hilflos. - Monsieur Labbé ist der Mörder. Der angesehene Hutmacher, der allabendlich mit dem Bürgermeister Karten spielt. Er ist nicht verrückt. Er hat nur eines sonntagnachmittags seine Frau umgebracht, die ihn 15 Jahre lang vom Rollstuhl aus tyrannisierte. Die Leiche liegt im Keller verscharrt, jetzt sitzt eine Puppe im Rollstuhl. Niemand darf etwas erfahren. Sieben Freundinnen waren der einzige Besuch seiner Frau zum Geburtstag. Sechs sind bereits tot.
Labbé ist sich vollkommen sicher. Denn nur einer weiß, was er tut. Und mit dem spielt er Katz und Maus: Kachoudas, der kleine, kranke armenische Schneider von gegenüber. Er hat Angst und das Böse hat ihn hypnotisiert... – Als Labbé das letzte Opfer nicht wie geplant
umbringen kann, weil es schon tot ist, bricht sein perfektes System in sich zusammen. Sein einsamer Abstieg in den Wahnsinn beginnt.
Claude Chabrol hat mit der Verfilmung von Georges Simenons Roman ein Meisterwerk geschaffen. Ein spannendes, durch die einzigartige Darstellungskraft Michel Serrault amüsantes, und schließlich ergreifendes Porträt des Wahnsinns. Eine Anklage gegen die Monstrosität des »Normalen«.
