Zwanzig Minuten lang fragte ich mich, was die Drehbuchautoren geritten hat. Dann kam die Phase der Akzeptanz: Nichts würde die Story wieder zurück auf den Pfad von Simenons ursprünglicher Idee bringen. Also kam ich in die Phase der Neugierde und die Frage, wie die Geschichte wohl ausgehen würde, stand im Vordergrund. Überraschenderweise ist das Ende sehr clever und mehr als annehmbar.
Hörte man von den Filmfestspielen in Cannes dieses Jahr, dann war die Rede davon, dass Harrison Ford für sein Lebenswerk geehrt wurde. Erwähnt wurde auch, dass die Regisseurin eines französischen Films ruppig unterwegs war und es keine Konsequenzen hatte. Außerdem würde in ihrem Streifen ein recht sprachloser Johnny Deep mitspielen. Irgendwas von Simenon? Aber ja!
Maigret ist auf der Leinwand präsent – heute sicher nicht mehr so, wie in früheren Tagen, aber manchmal kann man sich schon wundern. An dieser Stelle sollen Ihnen die verschiedenen Maigret-Darsteller näher gebracht werden.
Die Scheidung von Tigy war erst vor kurzer Zeit rechtsgültig geworden. Simenons finanzieller Spielraum war durch die mit seiner Ex-Frau geschlossenen Vereinbarungen eingeengt. Er selbst schreibt, dass er zu dem Zeitpunkt beinahe mittellos gewesen sei. Bevor die Leser:innen sich zu viele Sorgen machen: Hätte er gejammert, was er nicht tat, wäre das Jammern auf sehr hohem Niveau gewesen.
Am 1. Dezember 2022 erlag in Paris die französische Schauspielerin Mylène Demongeot im Alter von 87 Jahren ihrer Krebserkrankung. Der Tod der bekannten Künstlerin ist für Simenon-Liebhaber in zweifacher Hinsicht von Belang: Demongeot arbeitete in verschiedenen Simenon-Verfilmungen und war zudem Schwiegertochter von Georges Simenon.
So eine Buchmesse ist eine gute Gelegenheit, Pressemitteilungen unter die Leute zu bringen. Auch, um zu zeigen: Hey, wir sind noch da! Vielleicht ergibt sich daraus das eine oder andere Gespräch an den Ständen und damit neues Business. Die Meldung, um die es hier geht, lenkt den Blick hinter die Kulissen und gibt einen kleinen Ausblick auf das Kommende.
Da freut man – also ich – sich, dass man – also ich – ein Presseheft zu »La chambre bleue« ergattert hat und dann stellt sich heraus, dass es läppische fünf A4-Seiten waren, die zudem noch das Kennzeichen »vorläufig« bekommen haben. Was ich davon halten soll, weiß ich noch nicht. Ich bin mir jedoch ziemlich sicher, dass es das Geld nicht wert ist, das ich dafür bezahlt habe.
Wenn ich einen kleinen Verdacht äußern dürfte: In der Redaktion der arte-Sendung »Stadt, Land, Kunst« hat ein gar nicht so unheimlicher Simenon-Liebhaber Unterschlupf gefunden. Bemerkenswert, wie häufig Simenon-Themen in Sendungen zu finden sind. Mindestens einmal im Jahr wird der Schriftsteller erwähnt. Für Simenon-Liebhaber vielleicht nicht genug ...
Durchaus faszinierend, dass zwei Hauptzutaten der Roman-Vorlage, die entscheidend für das Flair sind, in dieser Verfilmung von »Mein Freund Maigret« überhaupt keine Rolle spielen: Porquerolles und Mr. Pyke. Wer gerade das Buch gelesen hat, der fällt schier in Ohnmacht, wenn er diese Bearbeitung sieht – wirklich ein Jammer.
Würde man einen König der Simenon-Verfilmungen krönen, so wäre Jean Richard ein Aspirant: Schließlich hat der Schauspieler an den meisten Verfilmungen mitgewirkt. Allerdings in Serie und soweit es überschaubar ist, nur in einer Rolle – Maigret. Das ist langweilig. Wie schaut es jedoch aus, wenn man die Vielseitigkeit der Darstellungen betrachtet.
Morgens das traute Heim zu verlassen, so als ein ganz normaler Arbeitstag bevorsteht und den Tag nach eigenen Vorstellungen zu verbringen, hat schon etwas. Potenziell ist ein solches Verhalten gefährlich, man könnte dabei beobachtet werde und dann würde dicke Luft zu Hause herrschen. Sich ermorden zu lassen, erspart so gesehen Diskussion – hat jedoch Nebenwirkungen.
Wie der Zufall es will, habe ich am Wochenende erst festgelegt, dass der Vorname von Torrence wohl »Joseph« sein muss. Nicht, dass er mir in den Maigret-Romanen bisher (bewusst) untergekommen wäre, aber in die Agence O-Geschichten wird der Name genannt. Dann kommt Rupert Davies als Maigret und spricht pathetisch über »Hector«.