Ach herrje!


Bei dem angekündigten französischen Maigret-Kino-Film bleibt es nicht mehr länger beim Ungefähren, genauso wenig wie bei der Masterpiece-Fernsehserie um den modernen Maigret. Für beides sind nun schon Termine zu finden. Der Kinofilm »Maigret et le mort amoureux« von Pascal Bonitzer mit Denis Podalydès als Maigret soll am 18. Februar 2026 in den französischen Kinos anlaufen.

Der zuvor genannte Titel mit der Rue de Bellechasse im Titel hat es wohl nicht über die strengen Hürden des Marketings der Filmfirma geschafft. So bekommt der Film nun einen Titel, der mit der Handlung zu tun hat – jedoch nicht darauf verweist, um was für eine Klientel es geht. Kann es sein, dass man so vermeidet, die Geschichte mit alten Leuten zu assoziieren. Was irgendwie abschreckend sein könnte?

Teile der Besetzung sind auch schon bekannt – und sind somit hier auch notiert worden. Einen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt die Liste noch nicht. Informationen darüber, ob die Rechte für den Film an einen deutschen Verleih verkauft worden sind, gab es auch nicht. Erinnern wir uns an den letzten Maigret-Film mit Gérard Depardieu, dann wird es noch geraume Zeit brauchen, bis der Film hierzulande zu sehen ist. Wenn überhaupt …

Während bei der französischen Kinoproduktion bezüglich des Termins mit der Formulierung »wird erwartet« ein gewisser Irrtumsspielraum reserviert wird, sieht es bei der Fernsehserie anders aus. Wer PBS Masterpiece empfangen kann, der wird ganz sicher am 5. Oktober 2025 den neuen Maigret sehen können. Die erste Episode wird an dem Tag um 21 Uhr ausgestrahlt werden … welche Zeitzone auch immer.

Typische Krimiserien haben in den Staaten üblicherweise eine Länge von 45 bis 50 Minuten. In der ersten Staffel werden drei Fälle von Maigret behandelt und das jeweils in zwei Teilen. An mangelnder Zeit soll das Erzählen nicht scheitern, schließlich waren die einzelnen Folgen der französischen Serien normalerweise in etwa 90 Minuten lang. Das würde also schon passen. Fragen darf man sich, ob diese Aufteilung in zwei Teile wirklich dienlich ist. 

In das hiesige Abendprogramm-Schema würde diese Aufteilung weniger passen und so ist vorstellbar, dass die sechs Folgen als drei Teile ausgestrahlt würden. Das Thema jedoch noch nicht zur Disposition, da eine Rechtevergabe in den deutschsprachigen Raum bisher nicht kolportiert worden ist.

Folgende Folgen sind von PBS Masterpiece bestätigt und ins Fernsehprogramm geplant worden:

  • »The Lazy Burglar« (basiert auf »Maigret und der faule Dieb«)
  • »Maigret’s Failure« (basiert auf »Maigret erlebt eine Niederlage«)
  • »Maigrets Comes Home« (basiert auf »Maigret und der Messerstecher« und »Maigret und die Affäre St. Fiacre«)

Da werden wir ganz viel Spaß haben! 

Während die erste Folge noch auf einem einzigen Fall zu basieren scheint, sieht es bei der zweiten schon nicht mehr ganz so ganz klar aus. Der Beschreibung nach spielt das Verschwinden eines Social Media Influencers eine Rolle in dem Fall um Honoré Cuendet. Nun verschwinden bei Maigret häufiger mal Leute, aber ob das ein Anhängsel an die Geschichte um den Fleischer-Industriellen (der natürlich ein Milliardär sein muss) ist oder eine andere Maigret-Geschichte wird man erst beim Sehen beurteilen können – oder es wird noch verraten.

Bei der letzten Geschichte in der ersten Season wird es ganz klar: Es handelt sich um den Mix von zwei verschiedenen Geschichten. Dagegen ist gar nichts einzuwenden und es hörte sich sehr spannend an, bis zu dem Moment als ich las, dass Madame Maigret durch Entscheidungen ihres Mannes in Gefahr gerät. Ach herrje!