So manches mal denke ich mir: Wäre doch schön, wenn es das auf Deutsch gäbe. Nun ist es nicht so, dass sich Claude Gauteur in diesem Buch so viel selbst geschrieben hat. Aber eine schöne Zusammenfassung von Texten ist es schon, abgesehen davon, dass es ein Schatz ist, was Bilder aus Filmen von Simenon angeht.
Die Veröffentlichung dieses Buch zum Simenon-Jahr 2003 war sicher einer der Höhepunkte. Auf 350 Seiten finden sich Filmplakate und Ausschnitte aus Filmplakaten auf Simenon-Verfilmungen. Dazu eine interessante Typographie - ein Buch, in das man immer wieder gerne schaut.
Es ist nicht bekannt, ob sich Simenon auch unabhängig von dieser »Session« auf die Couch gelegt hat. Hin und wieder, wenn ich mir Biographien zu Gemüte ziehe, habe ich den Eindruck, es wäre nicht schlecht gewesen. Dieser Couch-Aufenthalt indes war ein Experiment. Ärzte versuchen Simenons Geheimnisse zu ergründen und dokumentieren dies.
Manch einer mag bei dem Wort »Comic« die Nase rümpfen und ist vielleicht der Meinung, das wäre nichts. Vielleicht mit den Gedanken bei Micky-Maus-Heften und den Lustigen Taschenbüchern mit Donald Duck. Aber die Form des Zeichnens und Geschichten erzählens hat sich schon lange zu einer eigenen Kunstform entwickelt.
Frühlingsgefühle mit Maigret? Da muss einem doch etwas abgehen, wird sich so mancher denken. Und in der Tat kann man bei einem Genre, in dem es um Mord und Totschlag geht, schlecht dieses Schlagwort »Frühlingsgefühle« zuordnen. Geht es einem Krimi heute um den Frühling, so wird hat dies im besten Fall noch Einfluss auf die Leiche. Aber sonst? So gut wie nichts. Bei Simenons Maigret ist es etwas anders, auch wenn man es kaum glauben mag.
Simenon in Lüttich. Das ist ein Thema, welches er selbst sehr ausführlich behandelt hat. Am Ausführlichsten wohl in seinem autobiographisch geprägten »Stammbaum«, aber in vielen anderen Werken finden sich ebenfalls diese Spuren. Lüttich als Ausgangspunkt zu nehmen, wie Freddy Derwahl, belgischer Autor, hat seine Reize und so nimmt er sich der Kinder- und Jugendjahre Simenons an.
Da schafft es Georges Simenon auf eine Art in die Nachrichten, die man sich so nie vorgestellt hat. Bekanntlich hatte sich Simenon im Schweizer Epalinges in den sechziger Jahren eine Villa gebaut. Ihr Luxus war schon fast legendär und die Modernität der Anlage damals in aller Munde. Nur erwies sich dieses Anwesen als nicht sonderlich gemütlich, so dass Simenon alsbald auszog.
Mochte er auch bekennen, dass er nie etwas von André Gide gelesen habe, so galten die Worte des alten französischen Meisters Simenon viel. Der kannte das Schaffen Simenons dagegen hervorragend. Von den 30ern bis zum Tode André Gides zog sich der Briefwechsel der beiden Schriftsteller hin. Lesenswert ist der von Diogenes herausgegebene Briefwechsel auf jeden Fall.
Mit diesem Band veröffentlichte Simenon Ausschnitte aus seinen Tagebüchern. Vieles findet sich in Ausschnitten auch gern in Sammelbänden über den Schriftsteller wieder. Es erlaubt einen Einblick in eine Zeit, in der die Familie Simenon nach außen hin noch die heile Welt gab. Hinter den Kulissen, das bekommt man mit, sah es anders aus.
Die schlechte Nachricht zuerst: An eine Neuauflage ist nicht gedacht. Die Gute hinterher: Auf wenn jetzt ein wenig rumgenölt wird, so ist doch das Buch von Alfred Marquart unterhaltsam und lesenswert. Man darf die Maigret-Zusammenfassung nur nicht in einen enzyklopädischem Kontext auffassen. Dann macht es Spaß!
Böswillige Zungen könnten sagen, von Maurizio Testa hat man nie wieder etwas in Deutschland gehört. Und sie würden hinzusetzen: Zu Recht. Zwei Jahre vor dem 100. Geburtstag setzte Testa Maigret auf Simenons Spuren. Das Positive ist wohl, dass sich alle Maigret-Fans über die Qualität diese Buches einige sind. Das war's aber schon.
Es ist keine sonderlich gewagte Behauptung, wenn man sagt, dass James Bond und Jules Maigret bis auf ihre »J«s im Vornamen überhaupt nicht zusammenfassen. Es gibt doch einen Link und der führt über eine flüchtige Bekanntschaft zwischen Ian Fleming und Georges Simenon und ein Interview darüber.