Belebung
Da schafft es Georges Simenon auf eine Art in die Nachrichten, die man sich so nie vorgestellt hat. Bekanntlich hatte sich Simenon im Schweizer Epalinges in den sechziger Jahren eine Villa gebaut. Ihr Luxus war schon fast legendär und die Modernität der Anlage damals in aller Munde. Nur erwies sich dieses Anwesen als nicht sonderlich gemütlich, so dass Simenon alsbald auszog.
Ein Grund dafür waren sicher auch die persönlichen Umstände. Nun aber gibt es neue, von manchem unerwünschte Bewohner.
Die Villa war jahrelang nicht bewohnt, zeitweise bewohnte John Simenon Teile des Villenkomplexes. Sechsundzwanzig Zimmer, so ist jetzt zu lesen, soll die Villa habe und sie ist von einer großen parkähnlichen Anlage (40.000 m²) umgeben. Ein Bauunternehmer plante auf dem Grundstück neue Villen zu errichten. Der Kanton Waadt ist mit einer Veränderung der Bausubstanz allerdings nicht einverstanden.
Nun haben am 3. Februar zehn Hausbesetzer die Villa bezogen. Wie heißt es in der Meldung von 20min.ch: »Sie wollten das Haus als Erinnerungsstück eines «grossen Schriftstellers» wieder beleben.«
Das wiederum lässt einem nun viel Raum für Fantasie. Unklar hingegen ist, ob das Grundstück samt Villa schon verkauft wurde oder ob der Bauunternehmer nur laut nachgedacht hat. Mit vielen aufregenden Medienberichten dürfte in den nächsten Wochen wohl zu rechnen sein.