Über die Story
Monsieur Chincholle ist mit der Verwaltung von Grundstücken beschäftigt. Er wohnt in Cannes und dort kauften und kaufen sich die Reichen der Welt gern mal eine kleine Villa. Häufig genug stellen sie irgendwann fest, dass sie überhaupt gar keine Zeit haben, diese zu besuchen und zu verwalten. In dem Fall greift das Handwerk des Monsieur Chincholle: er sorgt sich um die Vermietung und Pflege der Grundstücke.
Besonders Glück hatte er mit einem Grundstück, bei dem der Besitzer wohl nicht mehr nur keine Zeit hatte, sich um das Grundstück zu kümmern, nein, vielmehr schien er das Grundstück vergessen zu haben, denn schon das dritte Jahr in Folge vergaß er es, sich bei dem Verwalter zu melden. So hatte er das Geschäft in die eigenen Hände genommen und vermietete die Villa für die eigenen Tasche.
Monsieur Chincholle war in der letzten Zeit etwas vom Pech verfolgt. Seine Frau war krank und er musste an laufendem Band Rechnungen für die Ärzte bezahlen. Sein Sohn war auch nicht als gelungen zu betrachten. Gerade erst hat er ein Auto zu Schrott gefahren, und niemand anders als der Vater muss nun für die Kosten aufkommen, die dieser Unfall verursacht hat. Das bereit dem Verwalter ordentlich Sorgen.
Da sind die reichen Holländer geradezu ein Glücksgriff. Sie schauten sich die Villa an, und der Verwalter hatte genug damit zu tun, sie von den Schäden und Unschönheiten der Villa abzulenken. Der treusorgende Mann musste zugeben, dass ihn die vielen Probleme, die er hatte, zur Hochform auflaufen ließen, denn er bemerkte, dass er die Miete im Laufe der Besichtigung immer weiter nach oben schrauben konnte. Am Ende war er schon bei 30000 Franc und damit waren alle seine Probleme wie weggewischt.
Da ereilt ihn in der Küche ein Schock: als er den Wandschrank aufmacht, findet er darin eine Leiche, der anzusehen ist, dass sie schon einige Zeit in dem Wandschrank verborgen war. Kein schöner Anblick und noch ein unangenehmerer Geruch! Die 30000 Franc vor den Augen beschließt er den üblichen Instanzenweg – Polizei, Staatsanwaltschaft, Gerichtsmediziner, Beerdigungsunternehmen – erheblich zu verkürzen. Er weiß, wer es gewesen ist (die Polizei ist also nicht nötig); die Staatsanwaltschaft braucht er nicht einschalten, denn er hat sein Urteil schon gefällt; eine Autopsie würde nichts bringen, schließlich ist der Mann schon lange tot und begraben kann er ihn selber.
Dieses engagierte Handeln bringt ihm die 30000 Francs und ein bisschen mehr, da er der Urteilsvollstrecker des Urteils, was er selber gefällt hat, ist. Der unliebenswürdige Monsieur Chincholle sieht einer strahlenden Zukunft entgegen. Wer es genauer wissen will, muss wie immer diese kleine Erzählung lesen.