Über die Story

Monsieur Saft reagierte verstört auf die Nachricht, vorgewarnt von der Frage ob er verheiratet sei und/oder Kinder hätte. Dann kam die Nachricht, dass es nicht gut um ihn stände und dass es sich nur noch um weniger Monate handeln könnte. Kein Hoffnungsschimmer, es war schon der dritte Arzt an diesem Tage, der ihm diese Prognose gestellt hatte. Für Saft war es Zeit, sich Gedanken um sein Ende zu machen.

Saft erinnerte sich an eine Kindheits-Begegebenheit. Er war auf der Straße unterwegs und sah einen Bettler, der einfach so da saß. Bewegungslos, als ob er mit offenen Augen schlafen würde. Der kleine Saft sah sich das wohl eine kleine Weile an, dann fasste er den Mann um; der kippte um, da begriff der kleine Junge, dass der Bettler tot war.

Dieser Mann aus seiner Jugend war allein gestorben, ohne dass es einer bemerkt hatte. Saft war auch allein. In der Stunde seines Todes würde keiner bei ihm sein, oder wenn jemand bei ihm wäre, dann wäre es reiner Zufall und niemand, den sein Tod berühren würde. Keine Frau und keine Kinder, die ihm beistehen könnten.

So auf die Schnelle jemanden zu finden war natürlich nicht so einfach: Monsieur Saft war nicht so sonderlich ansehnlich - fett, würden manche sagen, obwohl von Simenon offen gelassen wird, ob hierin auch die Gründe für das baldige Ableben zu sehen sind. Finanziell geht es dem Mann nicht schlecht, er ist Geschäftsmann. Allerdings könnte eine Frau der Geschäftszweig stören, in dem Saft arbeitet. Er verschickt, zusammen mit einer Hilfskraft, diskret erotische Literatur.

Diese Hilfskraft, eine Frau, die Kraft schon seit Jahren unterstützt, fragt der einsame Mann als erstes, ob sie denn nicht Lust hätte, bei ihm einzuziehen. Es ginge ihm nicht um eine Beziehung, sondern nur darum, dass jemand bei ihm wäre. Die Frau reagiert etwas irritiert, solche Angebote bekommt frau schließlich nicht jeden Tag.

Seine Suche nach Gesellschaft führt Monsieur Saft zurück in die Vergangenheit.