Da irrt ein Mann durch Paris und nimmt sich einfach Sachen aus den Auslagen der Geschäfte, deren Besitzer nach der Polizei rufen. Maigret ist vor Ort und stellt fest, dass der Mann eine Kopfwunde hat, die erklärt werden sollte. Der Kommissar nimmt den Mann, der also nicht nur eine komische Wunde hat (auch wenn sie gut verheilt ist) und sich komisch verhält, mit. Der Fremde kann nicht verraten, wer er ist. Er spricht nicht.
Vor ein paar Tagen las ich ein Interview, welches John Simenon gab. Verfilmungen waren auch ein Thema und Simenons Sohn sagte sinngemäß, dass für ihn originalgetreue Verfilmungen kein Muss wären. Wichtig wäre, dass die Rahmenhandlung und Entwicklung der Hauptfiguren zu erkennen wäre. Selbst unter diesen wahrlich lockeren Kriterien als Maßstab, bleibt die Geschichte mit Rupert Davies hinter der Vorlage weit zurück.
Die nächsten vier Tage gibt es jeden Tag ein Foto aus dem Film »Maigret sieht rot«, der weder auf DVD erhältlich ist noch in der letzten Zeit im Fernsehen lief. Die Ausstrahlung der anderen beiden Maigrets bei arte soll mal die Gelegenheit sein, die Erinnerung an diesen letzten Maigret-Film von Jean Gabin aufzufrischen. Diesmal mit einem Pressefoto, was vom damaligen Verleih Columbia-Bavaria herausgegeben wurde.
Ein Mann jenseits der siebzig lebt in einem großen Haus in Paris mit seiner Haushälterin und ein wenig Personal. Viel gibt es nicht mehr, was ihn erfreuen kann. Auf die Frage, ob sein Leben langweilig ist, vermag er nicht richtig zu antworten. Aber seine Kinder, stellt er fest, würden es wohl so sehen. Er geht nicht mehr aus, trifft sich hin und wieder mit einem befreundeten Arzt und muss zugeben, dass es eine Leere in seinem Leben gibt.
Das geht heute nicht mehr, habe ich ein-oder zweimal gedacht, als ich die Folge »Maigret und die Anarchisten« sah. Van Damme hatte Maigret in Reims vor einen Zug geschubst, der dann aber auf einem anderen Gleis fuhr. Maigret nimmt ihn mit nach Paris und verhört ihn dort. Der Beschuldigte redet sich heraus: Das könne man ihm nicht beweisen. Er sage, Maigret sei gestolpert. Gut für van Damme – es gab keine Zeugen.
Den Titel der Folge muss man dem englischen Humor zuschreiben. Es ist von einem Triumph Lognons die Rede, aber seien wir mal ehrlich: Erfolge sind dem Inspektor nicht sehr oft vergönnt, vielmehr scheint das Unglück wie Pech an ihm zu kleben. An seinem Gefühl, dass er oft um die Früchte seines Erfolgs gebracht wird, ist schon ein wenig was dran. Auch diese Verfilmung ändert trotz des optimistischen Titels daran nichts.
Der Vorspann ist vorbei und der Zuschauer sieht eine Stadt im Dunkeln. Es regnet und es ist sehr ungemütlich in dieser französischen Kleinstadt irgendwo in der Provinz. Ein Erzähler führt den Zuschauer ein und so erfährt man, dass im Hause der Familie Loursat nicht alles zum Besten steht. Das Dienstmädchen muckt auf, die Tochter des Hauses versucht diesem Kontra zu geben und der Haushaltsvorstand ist ein lethargischer Trinker.
Den Mut hatte man wohl damals: Cécile ist in dem nach ihr benannten Roman im besten Fall ein Mauerblümchen. Wahrscheinlicher ist, dass sie nicht wirklich ansehnlich ist. Im Film jedoch denkt man beim ersten Auftritt von Cécile: Eigentlich eine Hübsche, vielleicht ein wenig schüchtern. Aber ein Grund für Maigret, sich über das Lästern seiner Kollegen aufzuregen, ist nicht zu erblicken. Vielleicht ist es nur Neid?
Etwa fünfundsiebzig Jahre ist es her, dass Albert Préjean seinen ersten Auftritt als Kommissar Maigret hatte. Technik und Erzählweise haben sich mit der Zeit geändert. Ins Auge fällt einem das, wenn man die technischen Tricks und Kniffe der damaligen Zeit sieht. Ich war ganz baff, als ich den Film nun sah und mit einer Bild-in-Bild-Aufnahme konfrontiert wurde. Vielleicht gab es das ja häufiger, mir was es bisher nur nicht aufgefallen.
Dramatische Musik ertönt, Namen längst verstorbenen Schauspieler laufen über den Fernseher und mit der ersten Szene gibt es einen abrupten Wechsel: Akkordeon-Musik, die man gleich mit Frankreich assoziiert, ertönt und man sieht einen Mann in einem Gartenstuhl liegen, eine Zeitung über dem Gesicht, während im Hintergrund zwei Männer Schach spielen und zwei Frauen laut miteinander plappern.
Klar, dass wenn's was Neues gibt (oder geben soll) man erst einmal aufgeregt ist. Wird dann ein Titel genannt, den man noch gar nicht kannte, steigt die Aufregung sogar noch ein wenig. So war es auch, als ich heue morgen sah, dass im August ein neuer Titel bei PIDAX erscheinen soll, der den etwas reißerischen Titel »Maigret und die Frau ohne Kopf« tragen wird. Der Maigret wird von Albert Préjean gegeben.
In der ersten Szene der Folge wird eine Modell-Eisenbahnanlage eingeblendet, an der ein Mann spielt. Sagt man spielen? Vielleicht sagt man besser, dass der Mann sich an seiner Anlage erfreut. Dass er dabei spielt, ist dann zweitrangig. Dieser Mann, es handelt sich um Monsieur Marton, wird bei seinem Tun von zwei Frauen beobachtet. Seiner Frau und seiner Schwägerin. Eine der Beiden mag der nicht. Er wendet sich ab und geht zu einer Kiste.