Der Sträfling und die Witwe  / Le Train - Nur ein Hauch von Glück

Simone und Romy


Wenn schon nicht in einem Film, aber für uns als Zuschauer kommen die beiden in einem Monat – irgendwie wird es ein Simenon-Kino-Sommer, denn ich kann mich nicht erinnern, dass ich drei Non-Maigret-Verfilmungen in so kurzer Zeit erschienen sind. Das ist sehr erfreulich, zumal nach »Der Teddybär« im Juli nun zwei Filme kommen, die als Klassiker gelten.

Bevor auf die beiden Neuankündigungen eingegangen werden soll, kommt hier ein Nachtrag zu »Der Teddybär«. Das ursprüngliche Erscheindatum war der 2. Juli und damit der heutige Tag. Der Erscheintermin ist jedoch ein wenig nach hinten geschoben worden, sodass die DVD nun erst am 30. Juli erscheint. Es ist noch ein wenig Geduld angesagt.

»Le Train – Nur ein Hauch von Glück«

Der Film stammt aus dem Jahr 1973. Im Mittelpunkt des Films stehen Anna Kupfer und Julien, gespielt von Romy Schneider und Jean-Louis Trintignant. Geschildert wird das Kennenlernen und die Liebe der beiden, die Handlung spielt im Zweiten Weltkrieg vor dem Hintergrund des Einmarsches der Deutschen in Frankreich.

Die Namen der Protagonisten wurden teilweise geändert – als Leser:in des Romans muss man sich ein wenig umgewöhnen. In der Buchbeschreibung hatte ich mich gewundert, wie man in der Lage gewesen war, diesen Stoff zu verfilmen, der im Buch mit wenig Dialogen auskam. Dieses Rätsel wird für mich ab dem 2. September gelüftet werden. Die Regie führte in dem Film Pierre Granier-Deferre, der auch an dem Buch mitgearbeitet hat, und den man ohne Zweifel als Simenon-Spezialisten bezeichnen kann. Zwei Jahre zuvor hatte er »Die Katze« verfilmt und …

»Der Sträfling und die Witwe«

Zehn Jahre später, 1982, sollte sich Granier-Deferre mit »Das Geheimnis des Rubins« einen weiteren Non-Maigret-Stoff vorknöpfen, bevor er im hohen Alter an drei Maigret-Verfilmungen mit Bruno Cremer mitwirkte – interessanterweise jeweils basierend auf Maigret-Kurzerzählungen. In der Geschichte geht es um einen entlassenen Häftling, der von Alain Delon gespielt wird, und der bei der von Simone Signoret gespielten Witwe Couderc unterkommt. Die Dinge entwickeln sich in eine Richtung, die sich die Frau nicht gewünscht hat, nachdem ihre Nichte ins Spiel kommt.

Diese Verfilmung des Romans »Die Witwe Couderc« ist hin und wieder im Fernsehen zu sehen. Es war in den 80er-Jahren die erste Non-Maigret-Verfilmung, die ich gesehen habe, und ich war von Simone Signoret sehr beeindruckt gewesen. Ich meine, dass die Verfilmung auch im letzten Jahr zu sehen war, da habe ich sie verpasst. Die Adaption von »Le Train« ist dagegen viel seltener zu sehen gewesen und die VHS-Videos waren nur zu horrenden Preisen zu bekommen..

Beide Filme erscheinen bei PIDAX und sollen ab dem 2. September zu haben sein.

Update 4.8.2021: Leider habe ich eine Benachrichtigung bekommen, dass die Veröffentlichung von »Le Train - Nur ein Hauch von Glück« nicht erfolgt. Sollte ich weitere Information bekommen, werde ich es hier notieren.