Vor wenigen Tagen las ich »Maigret beim Minister« und mir fiel auf, dass dies ein Roman ist, in dem die Besatzungszeit deutlich thematisiert wird. In der »Schnee war schmutzig« gab es Anspielungen, aber das Drumherum wäre austauschbar gewesen. Mir ist nicht gegenwärtig, dass der Komplex anderweitig derart deutlich angesprochen wird.
Unter Kultur-Meldungen aus England, die in der deutschsprachigen New Yorker Wochenzeitung »Aufbau« erschienen, stand oft der Autoren-Name »Pem«. Eine Suche in der digitalen Ausgabe nach einer Erklärung für dieses Kürzel, aber diese war in der Zeitung nicht zu finden. Das war schade, aber schließlich ließ sich dieses kleine Geheimnis doch noch lüften.
Was für ein Schatzkästchen! Seit heute ist ein neues Portal online, in dem man in alten deutschen Zeitungen stöbern kann und wenn ich etwas gut kann, dann ist es »stöbern«. Es ist wohl ganz klar, dass mein erster Suchbegriff »Georges Simenon« war. Ich war mir, da nur Zeitungen bis 1950 online gestellt wurden, nicht sicher ob es Ergebnisse gibt.
Wurde man von der Welt Simenons gefangen genommen, kommt unweigerlich der Punkt, an dem man mehr über den Autor wissen möchte. Wikipedia und auch diese Webseite sind zu kurz angebunden, also schaut man nach einem Buch über den Schriftsteller. Was an deutschsprachiger Literatur zur Verfügung steht, ist übersichtlich – um es wohlwollend zu formulieren.
Diesen Monat hatte maigret.de Geburtstag – da darf ich mir doch etwas wünschen, oder? Mein Ansinnen ist nicht bescheiden, das gebe ich unumwunden zu. Ich möchte aber festhalten, dass ich wenig Wünsche habe, die derart vernünftig sind wie dieser: Es wäre mal wieder Zeit für eine Biografie über Georges Simenon, die auch in deutscher Sprache vorliegt.
Das Label ist in diesem Fall wirklich irreführend, denn in »Passion Simenon« von Jean-Baptiste Baronian und Michel Schepens spielt der Text gar nicht die große Rolle, so wie es textuel vermuten lässt. In diesem Buch, im Herbst 2002 erstmals erschienen, geht es um das Begucken und dieses wirklich reichlich.