Belle

»Belle«


Hörte man von den Filmfestspielen in Cannes dieses Jahr, dann war die Rede davon, dass Harrison Ford für sein Lebenswerk geehrt wurde. Erwähnt wurde auch, dass die Regisseurin eines französischen Films ruppig unterwegs war und es keine Konsequenzen hatte. Außerdem würde in ihrem Streifen ein recht sprachloser Johnny Deep mitspielen. Irgendwas von Simenon? Aber ja!

Vor einiger Zeit wurde von dem Rechteverwerter (wir erinnern uns: ILP) erwähnt, dass es einige Produktionen in Zukunft geben könnte. Zu denen, die etwas konkreter waren, gehörte »La Mort de Belle«. Von dieser Produktion gibt es nun mehr zu hören, sowohl was die Regie wie auch die Besetzung angeht. Hintergrund ist, dass in Cannes France TV distribution (von denen ich ehrlich gesagt nicht genau weiß, wie ich sie schreiben soll – in ihrem Logo verwenden sie einen mittestehenden Punkt, andernorts ein Leerzeichen, Groß- und Kleinschreibung irgendwie gemixt) verkündet hat, dass der Film zu kaufen ist.

Noch gibt es keine Anzeichen, dass gedreht wird oder der Film schon fertig wäre.

Immerhin hat man zwei Schauspieler an Bord, die sich hochkarätig nennen lassen: Charlotte Gainsbourg (»Melancholia«) und Guillaume Canet (»Liebe mich, wenn du dich traust«). Die stellvertretende Geschäftsführerin von France TV distribution meint: 

Benoît Jacquot hat sein Talent in diesem Bereich immer wieder unter Beweis gestellt. Mit einer so hochkarätigen Besetzung und einem so guten Regisseur kann diese Verfilmung nur ein Erfolg werden.

Das wäre mal was ganz Neues, dass das Filmgeschäft dann risikolos ist, wenn man Stars und Könner an Bord hat. Aber Glück wünscht man ihnen natürlich. Der Regisseur Jacquot ist schon gut im Geschäft. Unsereiner schaut aber immer zurück und was ich da sehe, lässt mich ein wenig skeptisch sein. Schaut man sich seine Produktionen der letzten zehn Jahre an, so ergibt sich eine IMDb-Mittelwert von 5,4. Sein absolutes Minimum war 4,7 und der Höhepunkt ein Film mit der Bewertung 6,8.

Und was die Stars angeht: Mit Charlotte Gainsbourg hatte er in den letzten Jahren mindestens zweimal gedreht, geholfen hatte das den Filmen in der Gunst der Besucher nicht. Ebenso nicht den Filmen, die er mit Isabelle Huppert drehte – die sich wohl zweifellos als Superstar des französischen Kinos angesehen werden kann.

An seiner Seite stehen als Produzenten Marie-Jeanne Pascal und Philippe Carcassonne – letzterer hat schon am Depardieu-Maigret-Film mitgewirkt.

Was daraus wird, wird man sehen. Genauso, ob es der Film in deutschen Kinos oder ins deutsche Fernsehen schafft. Eine Garantie dafür, gibt es nämlich nicht … wie wir es an anderen französischen Simenon-Produktionen gesehen (oder halt nicht gesehen) haben. Noch ist die produzierende Firma auf der Suche nach Käufern für ihre Produktion.