Fremd im eigenen Haus


Der Urlaub steht vor der Tür und Sie wissen nicht, was noch an Lektüre einzupacken ist? Vielleicht kommt »Fremd im eigenen Haus« in die engere Wahl, nicht, weil Sie vielleicht ein Haus mieten, damit Ihnen ein zeitlang gehört, Sie sich aber trotzdem fremd in ihm fühlen. Deshalb nicht! Nein, eine Verfilmung dieses Romans wird im Juli gesendet, und wenn Sie nicht in fernen Ländern weilen, können Sie vielleicht diese genießen. Hessen 3 bringt eine Verfilmung des Romans mit Jean-Paul Belmondo aus dem Jahr 1992.

Georges Simenon hat die erste Verfilmung seines Romans übrigens einigen Ärger eingebracht: die Produktion übernahm die Continental-Filmgesellschaft und man mag, wenn man das Buch schon gelesen hat, es nicht glauben, ab es ist den Filmschaffenden doch tatsächlich gelungen, antisemitische Untertöne unterzubringen. Das und antifranzösische Tendenzen im Film sorgten dafür, dass der Film lange Zeit verboten war. Simenon hatte laut Bresler damit nichts zu tun – er sorgte sich nur um den Verkauf des Rohstoffs. Angerechnet wurde das Manko des Films ihm.

Vom Lesen sollte Sie das auf keinen Fall abhalten: es ist eine der beeindruckensten Studien, die Simenon über einen Alkoholiker geschrieben hat; um Längen besser als der vergleichbare Roman »Maigret und Monsieur Charles«.