Maigrets Jugendfreund

Grand-Saint-Georges


Léon Florentin sagte Maigret, dass er nicht wusste, ob er wirklich einen Schuss gehört hatte. Aber er hätte sich nach einer Viertelstunde aus seinem Versteck gewagt und dann festgestellt, dass seine Freundin tot gewesen sei. Das habe erst einmal verdauen müssen und dann wäre er in das gegenüberliegende Bistro Grand-Saint-Georges gegangen und hätte drei Cognacs getrunken. Anschließend wäre er zu Maigret gekommen.

​Man könnte durchaus sagen, dass Maigret ein wenig verstört ist, von der Reihenfolge, die sein ehemaliger Klassenkamerad gewählt hätte. Sinnvoller hätte er die Variante: Arzt rufen, Polizei rufen, dann Maigret anrufen - letzteres sogar mit einem Fragezeichen, da es nicht unbedingt notwendig gewesen wäre. Aber nun ist es wie es ist und er hat den Fall an der Backe, wie man so schön sagt.

Als ich das nun gelesen hatte, dachte ich mir: »Ein Bistro gleich gegenüber? Das ist ja praktisch!« Ganz unwahrscheinlich war das nicht, aber in der heutigen Zeit, wo man alles überprüfen kann, dachte ich mir als nächstes: »Wenn es existiert haben sollte, warum sollte es heute nicht mehr da sein?«

Die Antwort auf die Frage ist recht einfach: Wenn es je existiert hat, dann existiert es heute nicht mehr. Stellt man sich die Frage, ob es existiert haben könnte, dann würde ich sagen, möglich ist das. Die Gebäude auf der gegenüberliegenden Seite gegeben das durchaus her.

Ansonsten ist das Haus, in dem der Mord stattgefunden haben soll, ein ganz gewöhnliches Pariser Haus. Fast schon ein wenig langweilig.


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