An einem angenehmen Ort, zu Berlin gehörend, beschloss eine Runde von Herren, dass es Zeit wäre, die Judenverfolgung zu systematisieren. In den darauffolgenden Jahren zeigten sie, dass ihre Beschlüsse mit eine Effektivität umgesetzt werden konnten, die erschreckend beispiellos war. Auch in Frankreich zeigte das Folgen, dank williger Helfer.
Wer am Sonntag, dem 19. Februar 1939, in seine »Pariser Tageszeitung« schaute, um im neuen Fortsetzungsroman von Simenon zu schmökern, der dürfte enttäuscht worden sein. Denn entgegen der Eigenanzeigen der Zeitung, ging es mit der Veröffentlichung erst am folgenden Montag los. Es sollte die deutsche Erstveröffentlichung von »Die Selbstmörder« sein.
Bisher wurde auf diesen Seiten als erste deutsche Übersetzung von »Der Mann aus London« die Ausgabe aus der Schlesischen Verlagsanstalt aus dem Jahre 1935 genannt. Bemerkenswert früh für einen Non-Maigret. Es gab jedoch eine Veröffentlichung, die einen Tick früher startete: 1934 wurde die Geschichte in einer Übersetzung von Hilde Barbasch veröffentlicht.
Auf der Titelseite wird berichtet, dass es starke Differenzen zwischen Hitler und seinem Reichsbankpräsidenten Schacht gegeben haben soll, da man unterschiedlicher Meinung bezüglich der Inflation gab. Ein weiterer Aufmacher in der Ausgabe vom 24. März 1934 waren die Abrüstungsgespräche, die Paris mit London führte. Auf Seite 3 ist ein Artikel Simenon gewidmet.
Unter Kultur-Meldungen aus England, die in der deutschsprachigen New Yorker Wochenzeitung »Aufbau« erschienen, stand oft der Autoren-Name »Pem«. Eine Suche in der digitalen Ausgabe nach einer Erklärung für dieses Kürzel, aber diese war in der Zeitung nicht zu finden. Das war schade, aber schließlich ließ sich dieses kleine Geheimnis doch noch lüften.
Der erste Satz in dem Beitrag aus der »Aufbau« aus dem Jahr 1950 ist auf den ersten Blick ein wenig geheimnisvoll. Es kann passieren, dass man dann anfängt zu Grübeln und zu dem Schluss kommt, dass man sich dem Autor nicht anschließen möchte, weil man es ganz anders sieht. Dem Ausführungen zum eigentlich Thema lässt sich jedoch zustimmen.
Was für ein Schatzkästchen! Seit heute ist ein neues Portal online, in dem man in alten deutschen Zeitungen stöbern kann und wenn ich etwas gut kann, dann ist es »stöbern«. Es ist wohl ganz klar, dass mein erster Suchbegriff »Georges Simenon« war. Ich war mir, da nur Zeitungen bis 1950 online gestellt wurden, nicht sicher ob es Ergebnisse gibt.
Es gab Beschwerden, dass der Mann als Bürgermeister Geld der Gemeinde unterschlug. Als er abgesetzt wird, trat der Gemeinderat aus Solidarität zurück. Seine Geliebte verschwand und man beobachtete den Mann dabei, wie er etwas in sein Auto lud, was wie ein Torso aussah. Aber er kommt auch damit davon, weil man die Frau für eine Ausreißerin hält und nicht weiter ermittelt.
Es ist ja fast schon Weihnachten. Da verrate ich mal was, aber ich kann es Euch nicht zeigen. Ich würde ja gern, aber ich darf nicht. Es muss mein Geheimnis bleiben, da führt kein Weg dran vorbei. Gut, ich weiß nicht, warum das so ist und habe dafür auch nur eingeschränktes Verständnis, aber nachdem im Bekanntenkreis schon diverse Kollegen hatte, die Post von Rechtsanwälten bekommen haben, halte ich es für weise, mich den Regeln zu unterwerfen. Um was es geht? Um eine Pressemappe der ARD.
Ein Frauenmörder versetzt Paris in Unruhe – und die Polizei hat keine Spur. Der Kommissar startet daraufhin einen riskanten Versuch: er lässt Kolleginnen durch die Straßen von Paris spazieren, die dem Typ entsprechen, die dem Täter schon zum Opfer gefallen sind.
Es begann damit, dass Maigret mit dem Bus zur Arbeit fuhr. Er sinnierte über seine Vorliebe für offene Plattform bei den Bussen nach. Das Gedränge im Inneren der Busse mochte er überhaupt nicht. Nachdem er feststellte, dass ihm die Brieftasche gestohlen wurde, hatte er einen weitere Grund an der Hand, warum er die geschlossenen Busse verabscheute. Wie hätte er ahnen können, dass ihn dieses eher geringfügige Delikt zu einem Mordfall führen würde. Ursprünglich plante Simenon einen Titel wie »Maigret und der ungeschickte Taschendieb«, aber das wäre nicht treffend gewesen. Schließlich bekam der Kommissar nicht unmittelbar mit, dass er bestohlen worden war.
Sie haben nicht auf ihn gewartet: Jeden Tag kamen an den Bahnhöfen von Paris Menschen an, die ihr Glück in der Stadt versuchen wollten. Wie Simenon es selbst in seinen Romanen beschrieb, waren es oft Leute aus dem Norden: Polen, Deutsche und halt auch Belgier. Wie Simenon, der am 14. Dezember 1922 in Paris eintraf.