Leider habe ich nur eine vage Vermutung: Ich habe mir die Zeitschrift gekauft, weil ich den Namen Germaine Krull gelesen hatte und beim Durchblättern festgestellt, dass ihre Beiträge zu dieser Zeitschrift im besten Fall mit »vorhanden« beschrieben werden könnten. Ich fand nur eine Fotografie von einer Kreuzung in dem Heft, die ich der Künstlerin zuordnen konnte. Oder ich suchte etwas anderes in der Zeitschrift.
Das Drehbuch hält sich weitgehend an die Originalvorlage, so dass der Teil der Zuschauer, die das Buch schon gelesen hat, nicht mit dem Finger auf den Fernseher zeigen kann und sagen kann, dass das ja gar nichts mit dem Buch zu tun haben würde. Allerdings reibt man sich schon verwundert die Augen, wenn man sich die Interpretation anschaut: Es ist eine Art Gangster-Komödie geworden, in der Maigret mitspielt.
Léon Florentin sagte Maigret, dass er nicht wusste, ob er wirklich einen Schuss gehört hatte. Aber er hätte sich nach einer Viertelstunde aus seinem Versteck gewagt und dann festgestellt, dass seine Freundin tot gewesen sei. Das habe erst einmal verdauen müssen und dann wäre er in das gegenüberliegende Bistro Grand-Saint-Georges gegangen und hätte drei Cognacs getrunken. Anschließend wäre er zu Maigret gekommen.
Wiederum beginne ich mit einem kleinen Nachtrag. Simenon konnte sich nicht mehr an den Namen seiner neuen Sekretärin erinnern und nennt sie in dem Buch deshalb Odette. Ist eigentlich bekannt, ob sich Odette im Nachgang dieser Memoiren bei Simenon gemeldet hat, um noch einmal ihren Namen Preis zu geben? Wäre ein netter Zug, der Neuauflagen der »Intimen Memoiren« sicher gut gestanden hätte.
Ständig gibt es sie: Diese anonymen Briefe, in denen denen sich dieser oder jener zu einer Tat bekennt oder in denen ein Verbrechen angekündigt wird. G7 wird ein Schreiben zugestellt, in dem verkündet wird, dass in der Nacht vom 19. auf den 20. Juni Iwan Nikolajewitsch Morozow in seinem Haus umgebracht werden wird. Was immer das Interesse bei G7 geweckt hat, es sorgt für ordentlich Trubel.
In den ungemütlichen, dunklen Herbst- und Winter-Monaten bekommen wir hin und wieder Besuch. Zwei, drei Rehe kommen dann vorbei, machen es sich im hinteren Teil des Gartens bequem, knuspern an heruntergefallenem Obst und Tannenzweigen, bevor sie weiterziehen. Keine Ahnung warum das Reh im Juni plötzlich bei uns im Garten stand und am vertrockneten Rasen knabberte, wo es nebenan eine saftige Weide gibt.
Zugegeben, es ist schon ein wenig irre. Ich komme manchmal vom Hundertsten zum Tausendsten und frage mich dann irgendwann: Was machst Du eigentlich gerade? Das ist, Gottseidank, kein Thema, dass mir Probleme in meinem Job bereitet, da bin ziemlich strukturiert, aber wenn ich mich mit dem Thema Simenon und Maigret beschäftige, da kann es schon mal passieren. Beispielsweise neulich, da arbeitete ich am Register...
Mal wieder ein Beitrag aus der Kategorie »Spaß mit Simenon«: Maigret möchte ein wenig mehr über Albert Rochain erfahren. Nachdem der Kommissar erfahren hatte, dass der gute Albert viele Jahre in einem Restaurant als Kellner gearbeitet hat, sucht er dieses auf und befragt den dortigen Wirt. Der kann aber nicht allzu viel sagen, da er das Restaurant drei Jahre zuvor übernommen hatte. Da war Albert schon viele Jahre weg. Aber er hat einen Tipp...
Victor Poliensky, bekannt für seinen gehetzten und finalen Kurzauftritt in »Maigret und sein Toter«, arbeitete bei Citroën und anhand seiner Gewerkschaftskarte wusste die Polizei, dass er in einer Unterkunft am Quai de Javel untergekommen war. Das Hotel wird als eine der typischen Unterkünfte, in der die Ärmsten der Armen, die als Fremdarbeiter nach Paris gekommen waren, Unterschlupf fanden, geschildert. Beim Einsortieren ins Register stieß ich nun zwar auf eine Rue de Javel, aber keinen Quai.
Wer gerade mal 722 Euro über hat, der kann in dem Hotel absteigen, in dem sich Madame Clark hat ermorden lassen und in dem Maigret dann zu ermitteln hatte. Die Rede ist vom Pariser Luxushotel »Majestic«, welches auch in anderen Geschichten von Simenon Erwähnung findet. Wenn man nach dem Hotel-Namen sucht, wird man nicht gleich fündig. Immerhin hat sich Simenon den Namen nicht komplett ausgedacht, denn das Hotel gab es.
Ein schickes Hotel, ein unbeholfener Holländer und ein aufmerksamer Portier. Wenn ein Mann nicht in ein Hotel passt, dann kann es durchaus sein, dass sich die Polizei mit ihm beschäftigt.
Selig sind die Unwissenden? So oder so ähnlich wird es doch formuliert. Georges Célerin ist so ein Unwissender. Er lebt in trautem Kreise und ist beruflich recht erfolgreich. Dieses Glück, was der Juwelier zu schätzen weiß, wird von einem Tag auf den anderen zerstört. Seine Frau wird von einem Laster überfahren und eine Welt bricht für ihn zusammen: Der Rest zählt für den Mann nicht, weder seine Kinder noch sein goldenes Händchen können ihm Trost spenden.