A Life in the Balance

Ein Dingsda


Mit mir kann man in ein Museum über das Thema grafisches Handwerk gehen und ich kann eine ganze Menge erklären – ist halt irgendwie mein Fach. Was aber in dem Päckchen zu »The Life in a Balance« enthalten war, darauf konnte ich mir nicht wirklich einen Reim machen. Zumindest nicht in der Form, in der es mir vorliegt – so rein und unschuldig.

In der Beschreibung stand, dass es ein »Matter« wäre und man davon Anzeigen hergestellt werden könnten. Also wurden, wenn man es genau nimmt, aber nicht von diesem. Ich war, neben den Fotos gespannt, was das denn wäre und als ich es auspackte, ein ein wenig enttäuscht, denn in der Hand hielt ein Stückchen Pappe. Und davon sollte man drucken können?

Image Lightbox

Immerhin stimmte die Aussage, dass man die Bilder des Motivs erkennen könne, wenn man es erst einmal in der Hand hielte.

Es ist unschwer in einer Firma, wie der meinen, jemanden zu finden, der klüger ist. So habe ich eine Erklärung bekommen, die mich zufrieden stellte. Bei der Pappe handelt es sich um einen »Mater«. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass man sie lesen kann. Basis war eine Lithografie und dieses Mater ist durch entstanden, in dem man die Pappe mit hohem Druck gegen das Original presste. Aus dem Mater wurde dann die Druckform gegossen – Blei ist das Stichwort – und dieses halbförmige Etwas (genannt auch Stereo) wurde dann zum Drucken verwendet. 

Eine solche Druckform konnte nicht bis »in alle Ewigkeit« verwendet werden, sondern nutzte sich ab. Dann hat man aus der Mater neue gegossen. Mein Kollege meinte dazu, dass eine solche Pappform durchaus für mehrere Durchgänge einer Stereo-Herstellung herhielt. Irgendwann wären die aber hin gewesen.

Die mir vorliegenden Mater wäre aber dafür nicht verwendet worden und quasi jungfräulich. Gern würde ich es, zumindest anhand von einem mal ausprobieren, nur um zu sehen, wie das geht und was für ein Motiv letztlich herausfällt. Um das zu machen, bräuchte man aber wirklich einen »Handwerker«.