Do Not Disturb


So ein kleines Schildchen (»Do Not Disturb«) hatte Simenon an seinem Arbeitszimmer hängen, damit man ihn bei der Arbeit nicht störe. Es gibt ein Bild der kleinen Marie-Jo, wie sie vor der Tür steht und nicht eintritt. Denn schließlich war ja da dieses Schild. Das Diogenes-Magazin klärt uns auf, dass das eine gestellte Szene war und man den Herrn Papa schon stören durfte, wenn man einer seiner Sprösslinge war. So ein Schild gibt es nun im Diogenes-Magazin 4.

Simenon gibt es dort an allen möglichen kleinen Ecken: Sei es im Preisrätsel über Inseln, in Reise-Lektüre-Empfehlungen zu New York oder in der Erinnerung an die Maigret-Edition. Im Mittelpunkt stehen aber andere Herrschaften. So steht ein neuer Roman von John Irving vor der Tür und so gibt es ein großes Interview mit ihm. Ebenso steht ein neuer Roman von von mir ebenfalls sehr geschätzten Ian McEwan vor der Tür und anlässlich dieses Ereignisses gibt es einen Bericht über den Schriftsteller. In der Mitte des neuen Heftes hat man sich ganz und gar der literarischen Sommer-Strand-Unterhaltung verschrieben. Das Heft lässt sich mit an den Strand nehmen und man kann in Ruhe Rätsel lösen.

Mein bisheriger Eindruck von 2010? Stellen wir die Politik und die Finanzwirtschaft außen vor, die offenbar in einem Wettstreit stehen, wer unfähiger ist (aber überraschend locker von BP im Golf von Mexiko überholt zu werden scheinen), gibt es tolle Leistungen aus Literatur, Musik und Technik. Das ist doch mal ein Hoffnungsschimmer!