Simenon pflegte in einfacher Sprache zu schreiben. Diese Beteuerung mag korrekt sein, hilft aber nicht, wenn man des Französischen nicht ausreichend mächtig ist. Übersetzungen schaffen Abhilfe. Im Oktober 2004 führten wir ein Gespräch mit Ingrid Altrichter, einer bekannten Übersetzerin von Simenon-Romanen. Das Gespräch gibt interessante Einblicke in die Arbeit der Übersetzenden.
Vierzehn Tage ist es etwa her, da wies mich ein Freund in einem Brief darauf hin, dass die Jahrbücher der Simenon-Gesellschaft auf Amazon wieder lieferbar wären. Hin und wieder sind die mir untergekommen, wenn ich nach Sekundärliteratur über Simenon gesucht hatte. Sie waren meist gebraucht auf dem Marktplatz zu finden. Jetzt bietet sie der Wehrhahn-Verlag wieder druckfrisch an.
Hin und wieder gibt es noch diese Überraschungen. Beispielsweise, wenn sich bei der Geburt herausstellt, dass es statt Zwillingen Drillinge gibt. Oder jemand entdeckt, dass die Köpfe von Spargel wirklich schmecken und nicht nur komisch aussehen. So ähnlich verhält es sich auch mit diesem Buch, denn ursprünglich war es als Anhang für die Maigret-Bibliografie gedacht.
Wurde man von der Welt Simenons gefangen genommen, kommt unweigerlich der Punkt, an dem man mehr über den Autor wissen möchte. Wikipedia und auch diese Webseite sind zu kurz angebunden, also schaut man nach einem Buch über den Schriftsteller. Was an deutschsprachiger Literatur zur Verfügung steht, ist übersichtlich – um es wohlwollend zu formulieren.
Das ist schon ein nettes Gefühl, wenn ein Päckchen kommt und man weiß, dass es das eigene Buch ist. Am letzten Sonnabend war es soweit, das Päckchen mit dem Korrekturexemplar kam und ich habe die letzten Änderungen vorgenommen. Dann habe ich das »Kindchen« in die Freiheit entlassen und seit heute ist das Buch lieferbar.
Die Zeit ist gekommen, sich wieder anderen Themen als dem Buch zuzuwenden. Ich kann nicht verhehlen, dass es ein euphorischer Irrglaube war, das Buch müsste nur in »Buchform« gebracht und gedruckt werden. Eine ganze Reihe von Aspekten hat mich in den letzten drei Monaten beschäftigt, und ich hatte sie alle nicht auf dem Schirm gehabt. Ist das Buch fertig? Hahaha!
Bevor ich etwas schreibe, das muss ich mir angewöhnen, sollte ich erst einmal auf der Webseite nach den Namen oder Begriffen suchen, über die ich schreiben will. Oft habe ich schon kleine Notizen hinterlassen, auch wenn diese mich heute ratlos zurücklassen. Zum Beispiel in diesem Beitrag über die Zeitschrift »Der Monat«, in der ich 2003 schon ein Interview von Simenon mit Carvel Collins gefunden hatte.
Im Sommer schon erschienen, bin ich nun dazu gekommen, das Buch von Dr. Josef Quack zu lesen, welcher Anmerkungen zu den Werken jenseits von Maigret verfasste und sich den dunkleren Geschichten widmete. Bei Erscheinen hatte ich Gelegenheit, das Vorwort zu dem Buch zu lesen und bin aber nicht darüber hinausgekommen. Klar war schnell eines: Der Mann hat eine Meinung und die ist nicht immer bequem. Gut so!
Wenn es ein Geschenk gibt, das das Herz eines Maigret-Liebhabers höher schlagen lassen dürfte, dann wohl das: »Maigrets Frankreich« ist ein prächtiges Buch, welches die Maigret-Romane nimmt und Szenen und Zitate aus den Romanen verknüpft mit den Werken der Großen der Schwarzweiß-Fotografie. Das Buch kann als das letzte Buch im neuwertigen Zustand von Diogenes erworben werden.
Die Veröffentlichung dieses Buch zum Simenon-Jahr 2003 war sicher einer der Höhepunkte. Auf 350 Seiten finden sich Filmplakate und Ausschnitte aus Filmplakaten auf Simenon-Verfilmungen. Dazu eine interessante Typographie - ein Buch, in das man immer wieder gerne schaut.
Simenon in Lüttich. Das ist ein Thema, welches er selbst sehr ausführlich behandelt hat. Am Ausführlichsten wohl in seinem autobiographisch geprägten »Stammbaum«, aber in vielen anderen Werken finden sich ebenfalls diese Spuren. Lüttich als Ausgangspunkt zu nehmen, wie Freddy Derwahl, belgischer Autor, hat seine Reize und so nimmt er sich der Kinder- und Jugendjahre Simenons an.
Das Label ist in diesem Fall wirklich irreführend, denn in »Passion Simenon« von Jean-Baptiste Baronian und Michel Schepens spielt der Text gar nicht die große Rolle, so wie es textuel vermuten lässt. In diesem Buch, im Herbst 2002 erstmals erschienen, geht es um das Begucken und dieses wirklich reichlich.