Dass Fremde in Hotels einkehren, ist an sich nichts unnormales. Dieser aber mietete eine Etage und nahm einen Untermieter auf. Freiwillig? Wer weiß... Auf jeden Fall machte es Ärger, denn der Fremde meldete eines Morgens, dass sich sein Gast erhängt hätte.
Eigentlich hätte es eine Geschichte wie die von Romeo und Julia werden können. Wird sie nicht, denn der Autor dieses Romans ist Simenon und dieser weiß, wie man eine Geschichte zu einem dramatischen und wenig romantischen Ende bringt. Émile entschließt sich seine Freundin Juliette nach Paris zu entführen. Dort finden sie allerhand, nur nicht das gemeinsame Glück. Auch der Vater von Juliette hat nicht aufgegeben: er sucht seine Tochter.
La Rochelle im Spätherbst. Es regnete nur schon drei Wochen. Die Stadt versank zum Abend hin in Leblosigkeit. Ein Mörder ging durch die Stadt und brachte wahllos alte Frauen um. Die Polizei hatte keinen Anhaltspunkt, wer der Mörder sein könnte. Der verstrickt sich nicht nur tiefer in seine Verbrechen, sondern pflegt einen ausführlichen Dialog mit dem zuständigen Reporter der Lokalzeitung. Das muss den Mörder viel Zeit kosten, pflegt er doch seine Briefe aus Buchstaben und Wörtern der Zeitung zusammenzuflicken.
Die kleine Geschichte hat einen Untertitel. Der lautet: »Eine Weihnachtsgeschichte für Erwachsene«. Das stimmt, ein Kind würde diese Geschichte sicher nicht verstehen. Ein Erwachsener liest sie mit einem gewissen Erstaunen und fragt sich anfangs, was denn daran weihnachtlich sein soll.
Die Weihnachtsgeschichte schlechthin! (Zumindest für Maigret-Liebhaber...) Maigret gibt sich der Illusion hin, er könnte ein ruhiges Weihnachten feiern, als er aber die Straße beobachtet, entdeckt er zwei auf sein Haus zueilende Frauen. Er ahnt, dass diese zu ihm wollen.