Simone Signoret


Es gibt viele Schauspieler, die man mit den Filmen Simenons verbindet. Erstaunlicherweise sind aber wenig Frauen zu finden, die sich durch Simenon-Verfilmungen einen Namen machen konnten. Simone Signoret ist eine von den wenigen.

Simone Signoret wurde als Simone Henriette Charlotte Kaminker am 25. März 1921 in Wiesbaden geboren. Das dürfte für die meisten schon mal eine gehörige Überraschung sein, oder? Ihre Karriere im Filmfach begann 1942 mit einem Auftritt in dem Film »Boléro« – damals fand ihre Rolle noch keine Erwähnung im Abspann.

Das sollte sich alsbald ändern: schon im gleichen Jahr stand sie als »Le Prince charmant« mit einer Erwähnung vor der Kamera. Auf der Flucht vor der Judenverfolgung der Nazis verschlug es die junge Frau im zweiten Weltkrieg mit ihrer Famlie nach London. Dort arbeitete sie als Korrespondentin und Dolmetscherin. In London lernt sie auch Yves Allgret kennen, der ihr erst Arbeit gab und später ihr Mann wurde. Simone Signoret hatte nie eine Schauspielausbildung absolviert.

Umso erstaunlicher: acht Jahre nach ihrem ersten Auftritt durfte Simone Signoret sich schon zu den ganz Großen zählen: der Auftritt in »Der Reigen« von Max Ophüls gilt als einer der Höhepunkte in ihrem Schauspielerleben, obwohl kurz darauf eine ganze Zahl von nennenswerten Auftritten folgten, zum Beispiel in Jacques Beckers »Goldhelm« (1951) und Henri-Georges Clouzots »Die Teuflischen« (1954). Die Schauspielerin engagierte sich nicht nur auf der Bühne und vor der Kamera, sondern auch politisch. Sie war mit ihrem zweiten Mann – Yves Montand – eine treibende Kraft der französischen Kommunisten (wie so viele, entzweite auch sie sich mit diesen).

Simone Signoret spielte in vier Filmen mit, die auf der Basis von Romanen von Simenon entstanden sind.