romans policiers


Das Folgende habe ich in einem Aufsatz über Kriminalliteratur gefunden. Dieser Text fasst Vorlesungen und -träge zum Thema Erzählen in den neunziger Jahren zusammen. Der zitierte Teil stammt aus einem Beitrag des nicht unbekannten Thomas Wörtche, der sich mit dem Kriminalroman beschäftigt.

»Was haben wir davon, wenn man die Maigret- Romane von Georges Simenon als “romans policiers” bezeichnet? Den Hinweis, daß Commissaire Maigret von Beruf Polizist ist, sonst nichts. Nicht mal den Umstand, daß die “Polizeiarbeit”, die uns Maigret vorführt, eher surrealistischer Natur ist und nur winzige Berührungspunkte mit wirklicher Polizeiarbeit seiner Zeit hat. Ausgeblendet wird mit so einem Begriff allerdings, daß die Maigret-Romane, die zum Beispiel in Paris spielen, Teil der Großstadt-Literatur dieses Jahrhunderts sind und zum Beispiel sinnvollerweise auf ihre mythen- und imagespendende Kraft hin zu lesen sein könnten [...]«