Noch ein großer Belgier


Da wird in den nächsten Wochen noch so einiges kommen, denn ich muss eine ganze Reihe von Meldungen abarbeiten, die es weder auf die Seite noch in den Blog geschafft haben. Hier schon einmal Nr. 1.

In der F.A.Z. gab es eine Meldung, in der über eine Jacques-Brel-Auktion berichtet wurde. Unter anderem wurde eine Pfeife versteigert. Dazu die Zeitung:

Die Auktion schließt mit einer Pfeife der Marke Longchamp (800/1200 Euro). Die Pfeife allerdings ist als Markenzeichen schon vergeben - an Georges Simenon natürlich, noch einen der größten Belgier aller Zeiten.

Wie erwähnt, habe ich so manches verpasst, da ich ein wenig egozentrisch mit meinem Projekt beschäftigt war. Unter anderem gab es wohl im September ein »ttt« vom Mitteldeutschen Rundfunk zum 80. Geburtstag von Maigret. Diesem Anlass geschuldet hatte man, aber man lese selbst.

80 Jahre Kommissar Maigret - ein Porträt über George Simenon und seinen Krimihelden “Kriminalkommissar Maigret von der Ersten Mobilen Einsatztruppe hob den Kopf.” Mit diesem Satz betritt der meistermittelnde, meistgelesene, meistkopierte und meistverfilmte Kommissar des 20. Jahrhunderts die Bühne der Weltliteratur. Und hat sie bis heute nicht verlassen. “Maigret und Pietr der Lette” - so der Titel des ersten Maigret-Romans von Georges Simenon - kam 1929 in einem Café der niederländischen Stadt Delfzijl zur Welt. Wie Simenon später erzählte, war es eine Schnapsidee: “Habe ich ein, zwei oder sogar drei kleine Genever mit einem Schuss Bitter getrunken? Jedenfalls sah ich nach einer Stunde, ein wenig schläfrig, allmählich die mächtige, unbewegliche Statur eines Mannes sich abzeichnen, der mir einen rechten Kommissar abzugeben schien. Im Laufe des Tages gab ich ihm noch ein paar Requisiten: eine Pfeife, eine Melone auf dem Kopf, einen dicken Überzieher mit Samtkragen. Und weil es in meinem verlassenen Boot so feuchtkalt war, genehmigte ich ihm für sein Büro einen alten Kanonenofen.” Der 80. Geburtstag des Kommissars ist Anlass einer editorischen Großtat: In diesem Jahr startete die Neuausgabe aller 75 Maigret-Romane, wöchentlich je ein neuer Band, in chronologischer Reihenfolge und in maßvoll revidierten Übertragungen. “ttt” traf John Simenon, den Sohn des Maigret-Erfinders Georges Simenon, in Lausanne und sprach mit dem Autor Tilman Spreckelsen, der sich im Internet einem Selbstversuch unterzieht: Jede Woche einen neuen Maigret zu lesen.

Hmm, eine verlegerische Großtat. Mag sein, aber wie kann man so etwas veröffentlichen, ohne den Verleger zu nennen?