Le Paris de Simenon

Le Paris de Simenon


Auch um die, die schon alles von Simenon haben und lasen, sorgen sich die Verlage. Nicht besonders oft, zugegeben, aber hin und wieder bekommen auch diese Menschen noch ein Häppchen zugeworfen: Das sind dann Bildbände, in denen Ausschnitte von Texten des Meister mit Bildern oder Zeichnungen kombiniert werden. Wie beispielsweise in »Le Paris de Simenon«.

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Interessierte an dem hier beschriebenen Band sollten sich nicht täuschen lassen. Im Jahr 2016 erschien ein gleichnamiges Buch von Jean-Baptiste Baronian, welches mit dem hier beschriebenen nur ein Thema gemeinsam hat – Paris und die Texte von Simenon.

Die Zielgruppe habe ich eingangs schon definiert: Simenon-Enthusiastinnen und -Enthusiasten, die schon alles haben. Gut möglich, dass Menschen daran gefallen finden, die diesen Band als Einstieg in die Simenon-Welt nutzen, um seine Texte zu erobern. Allerdings wären diese dann auf die Simenons Paris-Geschichten fixiert, was eine unnötige Einschränkung darstellt. Die dritte Gruppe könnten die Leute darstellen, die ein Faible für Zeichnungen haben.

Also: Man nehme die Romane von Georges Simenon, suche nach Beschreibungen von Paris und zeichne dazu einige Bilder, mache ein Buch daraus und lasse sich Simenon-Freunde in aller Welt daran erfreuen. Frederick Franck hatte den Verleger Charles Dessart überzeugt (oder umgekehrt), ein solches Buch zu produzieren. Herausgekommen ist 1969 ein 200 Seiten starkes Buch, mit vielen Zeichnungen von Örtlichkeiten in Paris, von Momenten des alltäglichen Lebens, von vielen Personen. 

Aus dem Buch

Gezeichnet hatte Franck mit wenigen Strichen. Hin und wieder gibt es ein Bild, wie eine Überraschung im Buch auftauchend, welche koloriert ist. Aber die einfachen Zeichnungen reichen dem Betrachter, um die Atmosphäre zu spüren, die an dem illustrierten Platze herrschten. Die meisten der Bilder werden begleitet durch Zitate aus den Romanen Simenons.

Das Buch ist heute noch antiquarisch zu bekommen – Ausgaben mit Schutzumschlag kosten etwa 25 Euro. 

Der Titel wurde durchgängig in französischer Sprache produziert. Eine deutschsprachige Ausgabe gibt es nicht.

Über den Zeichner

Frederick Franck wurde 1909 in Maastrich geboren. Eigentlich war der Mann Zahnarzt. In der Zeit von 1958 bis 1961 arbeitete er mit Albert Schweitzer zusammen. In diesem Zeitraum erwarb er auch eine alte Schrottmühle in Warwick (New York) und errichtete dort ein Skulpturenpark, der heute noch existiert. Er mochte also Arzt gewesen sein, aber einen Namen machte er sich als Künstler. Viele seiner Werke sind in europäischen und amerikanischen Museen, beispielsweise im New Yorker Museum of Modern Art, zu finden. Der Künstler starb 2006 im Alter von 97 Jahren.