Spitzenwerte
Es gibt Ausgaben, die sind ziemlich, ziemlich selten. Nehmen wir einmal »Les nouvelles enquêtes de Maigret«, eine Sammlung von Kurzgeschichten rund um Maigret. Diese erschien ein (nach meinem gestrigen Wissensstand), zwei (nach meinem heutigen Wissenstand) Mal in deutscher Sprache. Komplett, wohlgemerkt.
Kiepenheuer&Witsch brachte diesen Band seinerzeit heraus, offensichtlich gibt es noch eine Exlibris-Ausgabe aus der Schweiz (ein Buchklub). In den Antiquariaten findet man diesen Band sehr selten – das Schauen lohnt sich aber, denn bei EBay ist er sehr viel seltener zu bekommen. Das erklärt vielleicht auch die horrenden Preise, die man mit so einem Band erzielen kann. Ich denke für den Verkäufer ist die staatliche Summe von 51.50 Euro schon ein einträgliches Geschäft. Für die anderen heißt es jetzt wieder warten.
Übrigens ging vor nicht allzulanger Zeit auch ein Buch wie »Man lernt nie aus« für sehr viel Geld »weg« – mittlerweile gibt es dieses Buch häufiger, die Preise sinken. Kann aber sein, dass es die Exemplare sind, von denen sich die Käufer enttäuscht über die dürftige Qualität, wieder trennen.
Davon abgesehen hat sich wieder einmal bestätigt, dass Auktionen wie Krimis sind: die Spannung, wie der Preis innerhalb weniger Tage hinaufrauschte (gestern noch bei 30 Euro – was ich auch schon beachtlich fand), ist kaum zu überbieten. Jetzt bräuchte man nur noch Fotos von den Bietenden, um sich seinen Favoriten auszusuchen. Da kommt mir die Idee, dass man ja Wetten auf den Auktionsgewinner sammeln könnte. Eine Geschäftsidee?
Ach, zu den Erzählungen in dem Buch noch ein Wort: sie sind durchaus erhältlich. Erschienen in einzelnen Bänden bei Diogenes, teilweise auch schon früher