Skandal!

Jeder weiß es und trotzdem fällt man immer wieder darauf hinein. Da hätte ich doch beinahe einen Artikel erwähnt, der in einer Zeitung aus Bielefeld erschienen sein soll. Der fängt auch so an. Ganz ominös. Mittlerweile schrecken diese schlechten Menschen nicht einmal zurück, aktuelle Ereignisse wie den Simenon-Geburtstag heranzuziehen. Da man dieses tückische Verhalten nicht fördern muss, wird auch kein Link auf die vermeintliche Lippische Landeszeitung gesetzt, in der der Artikel erschienen sein soll.
In der Welt am Sonntag kann man auf Spurensuche gehen: mit »Maigret am Montmatre heißt der Artikel von Stefan Brändle, der Alteingesessene zu Wort kommen lässt. Worte, die an die Befindlichkeiten von Maigret erinnern: »Heute breitet sich bloß noch die Schickeria im Quartier aus«, bedauert der Wärter und setzt zu einem längeren Exkurs über den Lauf der Zeit an.«

Man wird an den merkwürdigsten Stellen fündig: so ist zum Beispiel bei der Landesfachstelle für öffentliches Bibliothekswesen in Bayern über Maigret nachzulesen, dass »Maigret der Typus des kleinbürgerlichen Beamten [ist], liebenswert in seiner Ungeschicklichkeit wie auch in seinem Zorn und seinem nüchternen Wirklichkeitssinn.« Dietmar Wild schrieb eine Zusammenfassung von Simenons Leben, geht kurz auf sein Leben ein und stellte eine kompakte Literaturliste zusammen, die man zumindest unter »Weitere Romane« als durchaus erlesen bezeichnen kann.

Eine Simenon-Tour ist bei Via Michelin zu finden, ein Artikel, der schon Bezug zum 100. Geburtstag des Schriftstellers nimmt und gleich Adressen in Lüttich nennt.

Völlig durch die Lappen gegangen ist mir ein Betrag im Deutschlandradio vom 11. Februar in dem Sven-Claude Bettinger Auskunft darüber gibt, wie Lüttich den Geburtstag seines großen Sohnes (größten Sohnes?) begeht. Natürlich dürfen auch Worte zur Simenon-Ausstellung nicht fehlen. Ein Mach wird mit den Worten »Wir haben hier Dekors aufgebaut, große Dekors, die die Stimmung einfangen.« zitiert. Selber anschauen, wie früher schon mal geschrieben, kann ich nur sagen.