Mein Letzter und eine Meinung dazu


»Maigret und der einsame Mann« war der letzte Roman, der mir von Simenon noch gefehlt hatte. Vor drei Jahren kam er bei Diogenes heraus und ich habe ihn natürlich umgehend verschlungen. Heute habe ich in Am Erker eine Bemerkung zu dem Roman gefunden, die ich ganz interessant fand.
Da war zu lesen:

»Gewöhnlich fallen mir deshalb Ungereimtheiten in der detektivischen Arbeit kaum auf, und ein entsprechender Schnitzer muß schon ziemlich plump daherkommen, daß ich ihn bemerke. So hat es mich um so mehr erstaunt, daß ausgerechnet ein großartiger Routinier wie Georges Simenon seinem Detektiv mit einem anonymen Anruf auf die Sprünge meint helfen zu müssen. »Wollen Sie einen guten Tip, Monsieur Maigret?« fragt da nämlich jemand am Telefon, um dann flugs mit dem Namen des Täters aufzuwarten. Wer der wertvolle Informant war, der den Kommissar aus dem Dunklen ans Licht führt, erfahren die Leser von Maigret und der einsame Mann leider nicht, und so schließt man das ansonsten nicht üble Bändchen mit dem guten Gefühl, daß auch ein großer Kriminalschriftsteller wie Simenon manchmal ohne einen deus ex machina nicht auskommt.«