Joséphine Papet

34 Jahre alt, ließ sich gern Josée rufen. Lebte in Paris, stammte aus Dieppe. Hatte verschiedenen Männern verschiedene Geschichten aufgetischt und ließ sich von diesen aushalten.

Sah jünger aus, als sie war und wurde als klein und rundlich geschildert. Alle, die sie kannten, fanden sie reizend und nett. Einige Nachbarn und die Concierge hatten Vorbehalte, was ihren Lebensstil anging.

Besaß ein Haus in Paris und ein Auto, dass aber nur von ihrem Lebensgefährten gefahren wurde.

Sie wohnte in der Rue Notre-Dame-de-Lorette 17, wo sie auch umgebracht wurde. Dort pflegte sie das Leben einer gutbürgerlichen Dame mit geregeltem Einkommen.

Die Liebhaber waren:

Fernand Courcel

Sie arbeitete in der Bar Le Nouvel Adam als Animiermädchen. Hier lernte sie ihn als ihren ersten Liebhaber kennen. Fernand Courcel hatte kurzzeitig überlegt sie zu heiraten, heiratete dann aber in Rouen eine Cousine, ließ die Affäre aber weiterhin laufen.

François Paré

Ihr zweiter Liebhaber war François Paré. Ihn traf sie in einem Restaurant. zu Hause hatte er eine kranke Frau, so war ihm die Abwechslung - die er jeden Mittwoch genoss - sehr recht. Er gab vor, die Abende in einem Wohltätigkeitsverein zu verbringen.

Victor Lamotte

Die beiden anderen Herren waren schon vermögend, dieser Weinhändler aus Bordeaux war jedoch reich. Er kam Samstag Vormittags, bevor er zurück nach Bordeaux fuhr. War sehr auf seine Anonymität bedacht und reagierte auf die Nachricht vom Tod seiner Geliebten sehr rational.

Prozedere

Die Männer hatten feste Zeiten, zu denen sie bei ihnen auftauchten. Joséphine Papet vermied es, dass die Männer sich über den Weg liefen.

Die beiden anderen Männer

Ihr Lebensgefährte war Léon Florentin, der sich beim Eintreffen der anderen Herren in der Wohnung versteckte. Er trug nichts zum Lebensunterhalt der Frau bei. Während er überlegte, sie zu heiraten, überlegte sie, wie sie ihn »ablegen« könnte. Ihr war durchaus klar, dass er sie ausnutzte. Sie hatte sich mit Jean-Luc Bodard einen weiteren Liebhaber zugelegt, der jünger als sie war (und damit viel jünger als Florentin). Diesen betrachtete Florentin auch als Gefahr, zumal er nicht wusste, dass dass Bodard kein Interesse hatte, sich fest an Papet zu binden.

Das Verbrechen

An einem Mittwoch-Nachmittag gegen zwischen halb vier Uhr und vier Uhr, klingelte es an der Tür. Victor Lamotte betrat die Wohnung und suchte den sich versteckenden Florentin. Von dem wurde er mit Briefen erpresst, die er Papet geschrieben hatte. Florentin forderte von ihm 50.000 Francs. Da sich Florentin weigerte, die Briefe herauszugeben, griff Lamotte zu Papets Waffe. Es wird angenommen, dass sich der Schuss versehentlich löste. Auf jeden Fall traf er nicht Florentin sondern Papet, die sofort verstarb.

Lamotte flüchtete, nicht ohne noch die Concierge zu schmieren, während Florentin Fingerabdrücke beseitigte, sich der Ersparnisse Papets bemächtigte und diese zu Hause verstaute, bevor er bei Maigret, seinem alten Klassenkameraden, vorstellig wurde. Als Geschichte erzählte er, dass er nichts von der Tat mitbekommen hätte, da er sich versteckt hielt.

Nachsatz

Wurde auf dem Friedhof von Ivry beerdigt.

 »Maigrets Jugendfreund«
  Register-Einträge zu »Maigrets Jugendfreund«