Wie vor einiger Zeit schon vermerkt, startet der Diogenes-Verlag eine neue Reihe namens »Diogenes-Bibliothek«. In dieser Reihe sollen Bestseller, die – sagen wir es etwas salopp – schon ein wenig aus der Mode sind, aber herausragend sind, als Hardcover zur Verfügung gestellt werden.
Die Presse sah darin eine Wechsel in der Philosophie des Senders, weg vom reinen Infotainment-Kanal (ja, das war damals so ein Schlagwort), hin auch zum Unterhaltungsprogramm. Was ließ die Journalisten so etwas schreiben? Die Ausstrahlung der bis dahin in Deutschland noch nicht gezeigten Folgen von Bruno Cremers Maigret, produziert vom französischen Fernsehen.
Man kann einfach nicht immer rechtzeitig kommen. Zum Beispiel im Falle von Daniel Frasnay. Das der gute Mann etwas mit Simenon zu tun hatte, war mir schon lange bekannt, aber manches schiebt man immer vor sich hin und denkt sich, das kann man immer noch mal machen. Dagegen sollten zwei Punkte sprechen: zum einen werden Sachen, die selten sind, mit der Zeit noch seltener und in der Regel damit auch noch teurer; zum anderen verliert man sie aus dem Blickfeld und verpasst damit das eine und andere. Im Falle von Frasnay ist dies eine Ausstellung die in diesem Frühjahr in Deutschland stattfand und sich um Frasnay-Fotografien drehte.
Da will man seinen Augen nicht glauben, aber die ARD hat beschlossen, den 25. Todestag von Simenon 10 Jahre vorzuverlegen. Wir haben gerechnet und gerechnet, kamen aber nicht zum gleichen Ergebnis: Simenon starb am 4. September 1989 und das sind nach unserer Rechnung immer noch fünfzehn Jahre – alles andere müsste die Autoren erheblich deprimieren.