Simenon - Ausgewählte Romane in 50 Bänden


Nachdem der letzte Band der Maigret-Werkausgabe erschienen war, fragte ich, wie es denn jetzt weiter gehen würde. Ich schrieb damals: Überhaupt: Was kommt nun? Zieht Diogenes so etwas auch mit den Non-Maigrets durch? Ich erwarte das eigentlich nicht. Wie es sich zeigt, sollte ich Recht behalten.

Aber zuerst die Fakten zu der neuen Edition: Romane erscheinen in einer ähnlichen Aufmachung wie die Maigrets. Sowohl der Papp-Einband wie auch der Preis sind gleich geblieben, heißt die einzelnen Bände kosten neun Euro pro Stück. Die Innenseite ziert nicht, wie wir es von den Maigrets kennen, eine Karte von Paris oder Frankreich. Bei den Non-Maigrets ist das ganz gewiss nicht so wichtig, so manch Leser hätte sich aber über eine geographische Einordnung gefreut, zumal die Romane häufig in der Provinz spielen.

Die Bände erscheinen chronologisch nach dem Entstehungsraum und in jedem Monat werden zwei Bände erscheinen. So ist der geneigte Non-Maigret-Leser bis weit in das Jahr 2012 beschäftigt. Und wenn er dann jeden der Romane gelesen hat oder zumindest gekauft hat, kann er ein Foto von sich mit seinen Bänden an den Diogenes-Verlag senden und bekommt als Dreingabe eine aktuelle Ausgabe der »Intimen Memoiren«, die im Herbst 2012 als Hardcover erscheinen wird.

Die Reihenfolge der Titel lässt sich dieser Liste entnehmen (hier bitte ich ein wenig um Geduld, die Liste braucht ein wenig bis sie geladen wird), beginnen wird die Reihe mit dem fantastischen »Die Verlobung des Monsieur Hire«. Von meiner Liste der Vergessenen werden damit vier Titel verschwinden:

  • Der Untermieter (erscheint im Dezember 2010)
  • Der Bananentourist (erscheint im März 2011)
  • Zum Weißen Ross (erscheint im April 2011)
  • Der Buchhändler von Archangelsk (erscheint im April 2012)

Letzterer ist der einzige Titel in der Liste, der eine Umbenennung erfahren hat, die anderen erscheinen unter den mittlerweile vertrauten Titeln (wenn wir von der Kleinigkeit absehen, dass Diogenes in die Titel die neue deutsche Rechtschreibung übernommen hat, was vor einiger Zeit bei »Schlusslichter« noch meine Rechtschreibhilfe wie eine rote Ampel aufleuchten ließ).

Es gibt also keine komplette Werkausgabe und die Art, wie die Reihe angelegt ist, lässt auch den Schluss zu, dass es keine Zugabe in der Form geben wird. Nachdem die Reihe erschienen ist. Es liegt sogar nahe, dass es eine größere Pause geben wird, sobald der letzte Band erschienen ist. Das ist ein wenig bedauerlich für die seit Ewigkeiten nicht erschienen Romane »Monsieur La Souris«, »Das Begräbnis des Monsieur Bouvet« oder den seit fast zwanzig Jahren nicht mehr aufgelegten Roman »Der Neue«. Hoffen wir, dass die neue Edition so viel Aufmerksamkeit auf den Schriftsteller Simenon und sein Werk neben der Überfigur Maigret wirft, dass sich der Verlag entschließt, auch die anderen Romane peu á peu unters Volk zu bringen - vielleicht ja auch in Sammelbänden, wie damals Kiepenheuer & Witsch und wie es heute in ausländischen Verlagen gang und gäbe ist. Womit der spekulative Teil beendet sein soll und die Non-Maigret-Fans zum Feiern geschickt werden…