Weihnachten mit Maigret


Den Vorabend hatten die Maigrets im Theater verbracht. Gern wären sie auch noch in einem Restaurant eingekehrt, aber viele Franzosen feierten an diesem Abend, Heiligabend, wie es hierzulande heißt, auswärts und widmeten sich den opulenten Festessen, so dass für die Maigrets nicht zu bekommen war. Trotzdem war es ein schöner Abend. Die Vorfreude auf das Weihnachtsfest war groß. Maigret hatte sich vorgenommen, mal richtig auszuschlafen.

Aber wie es so oft war: Maigret konnte gar nicht richtig ausschlafen. Das lag natürlich zum Teil an ihm, aber auch ein wenig an Madame Maigret, die zu ihrer üblichen Zeit aufstand und sich wie ein Schneekönig freute, für ihren Mann das Frühstück zu bereiten. Sie tat das alles so leise wie möglich, konnte aber nicht verhindern, dass ihr Mann es mitbekam. Bevor Madame Maigret das Frühstück fertig hatte, stand Maigret auf und verdarb ihr damit die große Freude, ihrem Mann das Frühstück am Bett zu servieren. Er kam überhaupt gar nicht auf die Idee, extra für das Frühstück wieder in das Bett zu steigen. Manchmal, seien wir ehrlich, konnte Maigret aber ein richtiger Spielverderber sein.

Während er sich ankleidete, bemerkte Maigret, dass zwei Damen über die Straße auf ihr Haus zukamen. Er kannte die Herrschaften vom Sehen, mehr aber auch nicht. Woher es auch kam, aber er hatte das Gefühl, dass sie zu ihm wollte. Vielleicht lag es an den Blicken der beiden Frauen, wie sie zu ihrem Stockwerk hinauf schauten. Maigret irrte sich nicht. Es klingelte an der Tür und nicht nur zwei Frauen standen davor, sondern auch ein neuer Fall. Ein Fall, den Maigret an Weihnachten von zu Hause aus lösen sollte.

Pünktlich zum Weihnachtsfest hat uns dieser Roman (oder ist es nur eine Erzählung?) auch über die Buchgeschäfte erreicht. Im letzten Monat kam der Roman in Buchform heraus (natürlich von Diogenes). Ende November folgt die Weihnachtsgeschichte komplett von Hans Korte vorgelesen auch auf zwei CDs, ebenfalls von Diogenes. Wie dies tönt, das wird Thema im SimBlog sein.