Winter in Paris

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Die vier Männer saßen dicht aneinandergedrängt im Taxi. Es war eiskalt in Paris, und in dem fahlen Licht früh um halb acht trieb der Wind eisigen Staub über den Boden.
Dem Magersten von ihnen, der auf dem Notsitz saß, klebte die Zigarette an der Unterlippe, seine Hände waren gefesselt. Der Korpulenteste, einer mit kräftigen Kinnbacken, trug einen Wintermantel und hatte eine Melone auf; er rauchte Pfeife, während er auf die vor seinen Augen vorüberziehenden Gitterzäune des Bois de Boulogne hinaussah.
»Soll ich Ihnen vielleicht eine schöne Nummer hinlegen?« fragte der Mann mit den Handschellen freundlich. »Mich am Boden winden, um mich schlagen, schimpfen und fluchen?«

Die Antwort des Korpulenteren – Maigret – war eine brummige: er möge es doch bitte lassen. Der Wagen hielt an einer Abzweigung im Bois de Boulogne. Eine Gruppe von etwa zehn Leuten wartete dort schon. Sie waren entweder mit Stift und Block oder Fotoapparat ausgestattet und stürmten auf den Wagen zu. Der Magere spielte in den nachfolgenden Minuten Maigret und seinen Kollegen ein Verbrechen vor, das Maigret nur mit einem Auge betrachtet. Mit dem Anderen beobachtet er die Neugierigen, die sich in einiger Entfernung versammelt hatten. Von zu Zeit nickte er seinen (teilweise) verkleideten Kollegen in der Gruppe zu und wie sie auf den einen oder anderen Neugierigen.

Den Vormittag verbrachte Maigret am Quai wartend. Alle Anrufe seiner Mitarbeiter waren Reinfälle: einmal war es ein Milchmann, das andere mal ein Hobby-Detektiv. Um kurz nach elf Uhr dann die erlösende Nachricht. Einer der Beobachter hatte seine Observierung bemerkt und versuchte den Inspektor abzuschütteln.

Maigret persönlich nimmt die Verfolgung auf. Er verfolgt den Mann Tag und Nacht in Kneipen, Hotels und Kinos. Maigret beobachtet, wie der Mann sein Geld ausgibt. Der kann sich zum Schluss überhaupt gar nichts mehr leisten und isst in Armenküchen. Aber er ist nicht gewillt ein Stück seiner Identität preiszugeben.