Porträt einer skandalösen Frau


Zusammenfassung

Besprechung des Films »Betty« von Claude Chabrol. Der Autor (oder die Autorin) erzählt, dass die Inspiration zu Simenon in Form einer Hausfrau kam. Nach einer Blinddarmentzüdung hatte sich Simenon in ein Hotel in Versailles zurückgezogen. An der dortigen Hotelbar traf er auf eine betrunkene Hausfrau, die ihm ihr Herz ausschütte. Dabei meinte sie, dass sie nicht nur Ablenkung brauche, ihr sei alles scheissegal (nur zitiert!). In dem Artikel wird sich mehr darüber gewundert, warum Chabrol dieses Thema erst so spät aufgegriffen hat. Es wird die Leistung der beiden Hauptdarsteller hervorgehoben: »Betty überschreitet keine Grenzen der Moral mehr, sie ist konstitutionell amoralisch: greifbar wird ihre zerstörerische Wut insbesondere in Bettys Beziehung zu Laure, an die sie sich wie ein Vampir klammert. Nun wäre es dennoch unangemessen, Chabrol darauf zu behaften, er müsste an diese Figur, die ihn zweifellos fasziniert, selber einen wie immer beschaffenen moralischen Massstab anlegen.«