Blick zurück, um zu verklären


Zusammenfassung

Simenon, weder in Person noch seine Memoiren, kommen in dem Artikel nicht gut weg. Barbara Gomm vertritt die Meinung, dass rückblickend Simenon sich als treusorgender Familienvater verklärt, was er aber bei der Vielzahl von Affären und der Tatsache, dass er mit seinem Sohn die Frauen tauschte, gar nicht sein könnte. Interessant ist, dass darauf hingewiesen wird, dass ein inzestuöser Vorfall zwischen Marie-Jo und ihrer Mutter mit am Selbstmord schuld sein soll, und gleichzeitig darauf verwiesen wird, dass diese Ehefrau - D. - auch durch die Mithilfe von Simenon zu einer Alkoholikerin wurde. »Wer erwartet, saftige Details aus dem Intimleben dieses Erotomanen zu erfahren,« schreibt Gomm durchaus im Einklang mit anderen Autoren, »wird enttäuscht. Statt dessen wechselt Simenon ständig zwischen oft genug peinlicher Sentimentalität, gar Larmoyanz, dramatischer Selbstrechtfertigung und reichlich trivialer Dokumentation.«