Die Literatur-Zeitschrift »Literaturen«, die von Sigrid Löfler herausgegeben wird, hat eine ständige Rubrik namens »Das Kriminal«, welche – soweit ich das überblicken kann – von Franz Schuh, einem ausgewiesenen Simenon-Kenner, betreut wird. In der Ausgabe vom Dezember 2001 widmet sich Franz Schuh in dieser Kolumne dem Phänomen »Maigret«.
Am 7. April 1974 wurde zum ersten Mal im deutschen Fernsehen eine Folge der Serie »Der kleine Doktor« ausgestrahlt. Für die Rolle, das kann man einer älteren HÖRZU entnehmen, war ursprünglich Heinz Rühmann vorgesehen, dem die Rolle auch auf den Leib geschrieben wäre. Dr. Dollent, der in dem kleine Ort Marsilly in der Nähe von La Rochelle praktiziert, hat seine Vorliebe für Kriminalfälle und deren Auflösung entdeckt. Er wird aufgrund seiner Statur von vielen nur der kleine Doktor genannt. In der harten Serienqualität wurde die Rolle von Peer Schmidt übernommen. Dieser spielte in der dreizehnteiligen Serie Dollent und verfilmte damit alle Erzählungen, die Simenon für diesen Zyklus geschrieben hat.
Wer kennt nicht das Problem? Man steht in Paris in einer beliebigen Straße und fragt sich, ob einem der Name bekannt vorkommen müsste. Vielleicht taucht so eine Frage ja nicht in der französischen Metropole auf, sondern an einem ungemütlichen Herbstabend im heimischen Wohnzimmer. Bevor man jetzt sämtliche Simenons durchforstet, die man hat, wäre es gut, wenn es ein Werk gäbe, in dem man unkompliziert nachschlagen könnte.
Ein solches Buch gibt es schon. Michel Lemoine hat »Paris – chez Simenon« geschrieben und im Jahr 2000 in der Société d’Edition le belles lettres« herausgebracht. Für den stolzen Preis von 29 Euro dürfte der Simenon-Wissensdurstige alles über die Pariser Ecken erfahren, in denen Simenon- insbesondere Maigret-Romane gespielt haben.
Das Buch erinnert ein wenig an das Simenon-Begleitbuch der Bibliothèque de la Pléiade. Unterschied Nummer 1 ist die Farbigkeit des Covers dieses Buches, Unterschied Nummer 2: das vorliegende Buch von Michel Lemoine, einem ausgewiesenen Simenon-Kenner, erschien als Taschenbuch. Gedruckt wurde auf Hochglanzpapier, das Buch, welches (ebenfalls) von Gallimard herausgegeben wurde, ist nicht auf billig gemacht.
Die Ausstellung in Paris läuft im Augenblick noch, da kommen Hinweise, dass es so eine Ausstellung schon einmal gegeben haben könnte. Zumindest lässt dieses eine Publikation des »Musée de la Photographie à Charleroi« erahnen, welche 1999 erschienen ist. In diesem Buch mit Texten von Alain Bertrand und Jeanne Vercheval-Vervoort sind auf 96 Seiten Fotografien von Georges Simenon zu finden.