Nachdem Joseph Caspar Witsch am 25. März 1965 einen Brief an Simenon geschrieben hatte, reagierte Simenon drei Tage später. Heute sind die Laufzeiten der Post zumindest im ländlichen Bereich ein wenig länger, damals hat der Verleger in Köln nicht lang auf eine Antwort warten müssen. Ob ihm alles das, was sein Autor ihm schrieb gefallen hat, sei einmal dahingestellt.
Unlängst bekam ich eine Mail, in der Bezug genommen wurde auf »Meerschweinchen«. Wie es mir gelungen ist, einen Zusammenhang zwischen Simenon und die putzigen Haustierchen herzustellen, wollte mir nicht in den Sinn. Aber der Tippgeber bezog sich auf Hermann Alexander Graf Keyserling, und an den konnte ich mich durchaus erinnern. Also was war mit dem Meerschwein?
Diese Sache mit dem Briefe schreiben ist eine hochinteressante Sache. Ich kann mich an einige Bücher erinnern, die ich gelesen habe, in denen letztlich nur Briefe ausgetauscht werden. Bei den Briefen von Gide und Simenon hat man das Gefühl, dass beide an den Sätzen gefeilt hat und nicht einfach drauflosgeschrieben hat. Ich frage mich ernsthaft, ob später mal Briefwechsel aus diesen heutigen Zeiten veröffentlicht werden?