Es war nur eine kleine Information, die irgendwo auftauchte und die besagte, dass Paul Celan für Kiepenheuer & Witsch Simenon übersetzt hätte, dass man mit den Ergebnissen aber nicht zufrieden gewesen wäre.
Müssten wir den ersten der Maigrets nicht preisen? Schließlich ist es der Beginn einer Reihe, die viele Menschen fasziniert und unwahrscheinlich gern gelesen wird. Der Beginn einer Serie, mit der Simenon eine Popularität erzielte.
Der Journalismus ist der Wahrheit verpflichtet. So halten es viele Journalisten. Die, die es nicht so damit haben, sollten vielleicht Schriftsteller werden. So wie Georges Simenon, der seine Stärken eindeutig im Fiktionalen sah. Erst nahm er sich die Kurzgeschichte als literarische Form vor, dann den Roman. Erste Gehversuche eines Schriftstellers.
Was willst’e denn werden? Die Frage dürften auch den jungen Sim genervt haben. Wie schon beim der Gymnasiums-Auswahl war es auch hier die Mutter, die den ersten Beruf für Simenon aussuchte: Nach ihrem Willen würde er als Konditor glücklich werden. Wenn das geworden wäre, hätten wir heute vielleicht eine weltberühmte Tarte Maigret und würden den Kommissar missen.
Was hätte aus dem Mann werden können? Er ging auf ein humanistischen Gymnasium und seine Mutter Henriette hatte ihn für das Priester-Beruf vorgesehen. Eine Mädchen-Geschichte sollte dafür sorgen, dass sich Simenons Bildungsweg etwas änderte.
War es der 12. oder war es der 13.? Diese Frage wird sich wohl nicht klären lassen. Offiziell ist es der 12. Februar, das ist das Datum, das Désiré Simenon im Standesamt hat eintragen lassen. Der Geborerene, zwar dabei gewesen, aber nicht als Zeuge taugend, gab andere Geschichten zum Besten.
Es gibt viele Schauspieler, die man mit den Filmen Simenons verbindet. Erstaunlicherweise sind aber wenig Frauen zu finden, die sich durch Simenon-Verfilmungen einen Namen machen konnten. Simone Signoret ist eine von den wenigen.
Lange Zeit galt er unter den Maigrets als der Neue. Mittlerweile wurde er von einem Italiener ausgestochen. Wie Jean Richard hat auch Bruno Cremer das Problem, dass er in Deutschland als Maigret nicht akzeptiert wurde.
Die Franzosen liebten ihn. Die Deutschen wussten nicht so recht, was sie mit ihm anfangen sollten. Sie kannten »ihren« Rupert Davies und der Franzose war halt ganz anders. Andererseits hatte er mehr Geduld als Davies und wurde eine Institution.
Eigentlich sollte Rupert Davies die Rolle haben, aber der wollte nicht. Da schaute man sich um nach einem Schauspieler, der Maigret spielen konnte, und kam auf Heinz Rühmann. Ich glaube nicht, dass mir jemand erklären kann, wie es dazu kam...
CINEMA zählte neunzehn verschiedene Maigret-Darsteller. Nur Wenige schafften es, sich in das kollektive Gedächtnis so einzubrennen, wie Rupert Davies. In den Sechzigern waren seine Maigrets Straßenfeger in England und Deutschland.
1993 bekamen die Deutschen ihn erstmals zu sehen, zwei Jahre nach dem Drehbeginn der ersten Maigret-Folgen mit Bruno Cremer. Der Schauspieler löste in Frankreich Jean Richard als Maigret aus, der es geschafft hatte, jeden Maigret-Roman zu verfilmen, manchen sogar zweimal.