Ein Maigret-Halbjahr


Im nächsten Februar hätte Simenon sein 120. Geburtstag gefeiert. Ein gelungener Anlass für den Atlantik-Verlag einen autobiografischen Text Simenons herauszugeben: »Stammbaum«. Offiziell ist es ein Roman, aber zum einen entstand die Geschichte nach autobiografischen Aufzeichnungen und auch nach der Umarbeitung blieb sie nah an Geschehenem. Außerdem: eine Menge Maigrets.

Die Hamburger spendieren (kostenpflichtig) pro Halbjahr zwei Simenon-Tranchen. Die Erste erscheint im nächsten Jahr am 1. März und beinhaltet fünf Werke. Sie umfasst drei Maigrets enthalten und zwei Non-Maigrets. Der eine Non-Maigret ist der im Anreißer erwähnte »Stammbaum« und eigentlich kommt er ein paar Tage zu spät, wenn man denn Simenons Geburtstag im Blick gehabt hat. 

Der andere Roman ist ebenfalls nicht frei von autobiografischen Bezügen: In »Der Untermieter« geht es um einen Mann, der sich einen Unterschlupf in einer Pension suchte, nachdem er ein schweres Verbrechen beging. Die familiäre Komponente kommt schon dadurch zustande, da er der Geliebte der Tochter des Hauses war. Während sich die Schlinge um ihn zuzieht, vermag er es nicht, das Nest zu verlassen.

Die Übersetzung von »Stammbaum« stammt von Hans-Joachim Hartstein und eine Übernahme von Diogenes, wie auch die Übersetzung von »Der Untermieter«, welche von Ralph Eue kommt.

Die drei Maigrets, die im Früh-Frühling anstehen sind:

Mit über sechshundert Seiten ist der autobiografische Roman gewiss ein kleiner Klopper, lässt sich jedoch flüssig lesen und ist hochinteressant. Die Zeit bis zum Juli, in dem die fünf nächsten Simenons erscheinen, lässt sich gut überbrücken. Rechtzeitig zum Sommerurlaub erscheinen am 5. Juli gleich fünf Maigrets. Das sind diesmal:

Die letzten Male habe ich mir Gedanken/Sorgen darüber gemacht, dass die Maigret-Taschenbuch-Ausgaben unterrepräsentiert wären. Das kann man bei der diesmaligen Ankündigung nicht behaupten. Die Maigrets dominieren eindeutig das Erscheinen.