Der Journalismus ist der Wahrheit verpflichtet. So halten es viele Journalisten. Die, die es nicht so damit haben, sollten vielleicht Schriftsteller werden. So wie Georges Simenon, der seine Stärken eindeutig im Fiktionalen sah. Erst nahm er sich die Kurzgeschichte als literarische Form vor, dann den Roman. Erste Gehversuche eines Schriftstellers.
Was willst'e denn werden? Die Frage dürften auch den jungen Sim genervt haben. Wie schon beim der Gymnasiums-Auswahl war es auch hier die Mutter, die den ersten Beruf für Simenon aussuchte: Nach ihrem Willen würde er als Konditor glücklich werden. Wenn das geworden wäre, hätten wir heute vielleicht eine weltberühmte Tarte Maigret und würden den Kommissar missen.
Was hätte aus dem Mann werden können? Er ging auf ein humanistischen Gymnasium und seine Mutter Henriette hatte ihn für das Priester-Beruf vorgesehen. Eine Mädchen-Geschichte sollte dafür sorgen, dass sich Simenons Bildungsweg etwas änderte.
War es der 12. oder war es der 13.? Diese Frage wird sich wohl nicht klären lassen. Offiziell ist es der 12. Februar, das ist das Datum, das Désiré Simenon im Standesamt hat eintragen lassen. Der Geborerene, zwar dabei gewesen, aber nicht als Zeuge taugend, gab andere Geschichten zum Besten.
In nur drei Maigrets spielte Gabin den Kommissar. Trotzdem ist er der Über-Maigret. Er spielte die Rolle mit einem Augen-Zwinkern und viel Menschlichkeit. In den Filmen stimmte alles: Schauspieler, Story und Ausstattung. Gabin kann als Referenz gelten.
Kinder werden von ihren Eltern geprägt. Als leuchtendes Beispiel für diese pädagogische Binsenweisheit kann der Schriftsteller Georges Simenon gelten. Sein Kommissar Maigret trug Züge seines Vaters und seine Mutter dürfte in den verschiedensten Romanen als Blaupause auftauchen. Und dann wäre da noch der Brief an sie, den er nach ihrem Tod schrieb.
169 Wörter, 1170 Zeichen: Dabei handelt es sich nicht um den kürzesten Roman Simenons sondern um eine prägnante (augenzwinkernde) Zusammenfassung Simenons Leben. Wer die ausführlichen Fassungen nicht mag, wird hier bedient.
Wer war der Mann, der es im Jahr auf drei bis vier Veröffentlichungen schaffte und ein so immenses, qualitativ hochwertiges literarisches Erbe hinterließ? Simenon kannte nicht nur das Arbeiten, er wusste auch zu leben und zu lieben. Ein kleiner Einblick...
Maigret war nicht das erste Gewohnheitstier in der Kriminalgeschichte, aber wohl das erste Gewohnheitstier, was sich als Kriminaler in Paris niedergelassen hat. Ein kleines (Täter-)Profil.
Das Buch erinnert ein wenig an das Simenon-Begleitbuch der Bibliothèque de la Pléiade. Unterschied Nummer 1 ist die Farbigkeit des Covers dieses Buches, Unterschied Nummer 2: das vorliegende Buch von Michel Lemoine, einem ausgewiesenen Simenon-Kenner, erschien als Taschenbuch. Gedruckt wurde auf Hochglanzpapier, das Buch, welches (ebenfalls) von Gallimard herausgegeben wurde, ist nicht auf billig gemacht.