Diese Biografie ist die »aktuelleste« von allen Simenon-Biografien. Patrick Marnham wählt in seiner Biografie einen eleganten Weg zwischen kritischer Würdigung des Werkes Simenons und der Beschreibung des Lebens des Autoren. Meiner Meinung nach ist die Lebensbeschreibung von Marnham die, die sich am Besten lesen lässt. Gut geschrieben, interessant zu lesen.
Fenton Bresler schrieb die erste Biographie über Georges Simenon – dies noch zu dessen Lebzeiten. In den Mittelpunkt stellt er den Menschen Simenon und nicht dessen Werk. Insofern finden sich in dem Buch verhältnismäßig wenig Informationen und Wertungen zum literarischen Werk des Autoren.
Kürze hat ihre Würze, allerdings auch ihre Tücken. Einerseits gewährt einem die Biographie von Nicole Geeraert einen ersten Einblick in das Leben von Simenon, andererseits ist man ob mancher Verkürzung vielleicht verwirrt. Eines prägt die Biographie: Hier werden klare Worte zur Persönlichkeit gefunden.
Wurde man von der Welt Simenons gefangen genommen, kommt unweigerlich der Punkt, an dem man mehr über den Autor wissen möchte. Wikipedia und auch diese Webseite sind zu kurz angebunden, also schaut man nach einem Buch über den Schriftsteller. Was an deutschsprachiger Literatur zur Verfügung steht, ist übersichtlich – um es wohlwollend zu formulieren.
Simenon in Lüttich. Das ist ein Thema, welches er selbst sehr ausführlich behandelt hat. Am Ausführlichsten wohl in seinem autobiographisch geprägten »Stammbaum«, aber in vielen anderen Werken finden sich ebenfalls diese Spuren. Lüttich als Ausgangspunkt zu nehmen, wie Freddy Derwahl, belgischer Autor, hat seine Reize und so nimmt er sich der Kinder- und Jugendjahre Simenons an.