Maigret
und die alte Dame im Bilderwandel

Cover machen Bücher


Oft sind es die Cover von Büchern, die als Türöffner in die Herzen der Lesenden dienen. Sie erwecken Neugierde und verraten vielleicht ein wenig, was von der Geschichte zu erwarten ist. Ein langweiliger Umschlag sorgt dafür, dass ein Buch unbeachtet im Regal stehen bleibt. Kurt Dröge hat sich mit Maigret-Titelbildern anhand der »Alte Dame«-Geschichte beschäftigt.

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Der Titel des Heftes »Maigret und die alte Dame im Bilderwandel« klingt wesentlich spezifischer daher als die Abhandlung nachher ist. Der im Titel erwähnte Roman steht ohne Frage im Mittelpunkt. Kurt Dröge schaut jedoch weit über den Tellerrand. Schließlich beginnt die Geschichte der Maigret-Veröffentlichungen in Deutschland in den 1930er-Jahren und die Geschichte um die alte Dame wurde aber erst 1949 geschrieben. So gab es fast zwanzig Maigret-Jahre, die ohne Valentine Besson geschrieben wurden. 

Obwohl im Mittelpunkt der Betrachtungen die deutschsprachigen Ausgaben stehen, werden auch die Designs in anderen Märkten betrachtet.

Kurt Dröge nimmt auch die Interessierten mit, die sich mit der Simenon-Maigret-Thematik nicht auskennen und eher am Design von Büchern interessiert sind: Am Anfang steht eine kurze Einführung in das Leben von Simenon; der Kommissar und der Roman werden vorgestellt. Dem folgt eine Einführung in die Geschichte des Kriminalromans.

Seine Premiere im deutschen Markt hatte »Maigret und die alte Dame« bei Kiepenheuer & Witsch 1954. Anhand der üppig illustrierten Abhandlung können die Leser:innen verfolgen, wie sich die Gestaltung im Laufe der Jahre geändert hat. Kurt Dröge geht der Frage nach, inwieweit die Gestaltung der Maigret-Buchtitel etwas mit dem Inhalt zu tun hat. Da ist es nicht überraschend, dass das Kapitel über die Maigret-Cover-Gestaltung bei Diogenes sehr spärlich ausfällt (und unter dem Aspekt der Bildsprache nicht gut wegkommt).  

Anregend ist diese Lektüre gerade deshalb, weil Kurt Dröge mit seinen starken Meinungen zum Nachdenken anregt. Soweit bekannt, gibt es keine weitere ausführliche Betrachtung dieses Themas, weshalb der Beitrag in der deutschsprachigen Simenon-Sekundärliteratur eine Premiere darstellen dürfte.

Der Autor ist ein pensionierter Kulturkundler. Nach eigenem Bekunden liegt sein Fokus auf der historischen Alltags-Bilderwelt, er schenkt sein Interesse aber auch kleinen Buchreihen. Des Weiteren ist er an den mannigfaltigen Ausdrucksformen materieller Kultur interessiert.

Wer interessiert an der Publikation ist: Die Broschüre umfasst 44 Seiten, ist im A4-Format und kostet 4,80 Euro plus 1,60 Euro Versand. Sie können die Publikation über die Homepage des Autoren www.dasniederebild.de beziehen.

Update (28. Mai 2024): Der Preis beträgt 4,80 Euro, das wurde im Text korrigiert.