Paris mon amour

Paris, das Opfer


Ein steter Quell der Freude für mich sind Sammelbände – 240 Seiten, 20 Autoren. Absolute Fehlanzeige was auffindbare geschweige denn durchsuchbare Inhaltsverzeichnisse angeht. Wenn ich ein Titel mal wieder durch Zufall entdecke, ist die Freude natürlich groß. So auch heute, als ich entdeckte, dass es noch einen Diogenes-Sammelband gibt, in dem sich eine Maigret-Geschichte versteckt hatte – Monsieur Owen.

Die Geschichte »Der zweifelhafte Monsieur Owen« ist in dem Band »Gefährliche Ferien – Südfrankreich« zu finden, welcher 2016 bei Diogenes erschien. Geprüft habe ich, ob in dem Schwester-Band für den Atlantik ebenfalls eine Geschichte von Simenon zu finden wäre (da gäbe es einige im Angebot), aber da war nichts zu finden. Wer jetzt also dringend diese Geschichte noch mal lesen möchte und sich die 119 Euro (Tagespreis!) für die Sämtlichen Maigret-Geschichten sparen möchte, der hat also eine preisgünstigere Chance.

Jetzt zum Opfer

Beim Durchschauen dieser neueren Sammelbände fiel mir aber ein anderer Band ins Auge, der den charmanten Titel »Paris mon amour« trug und im Beschreibungstext ist sowohl bei Amazon wie auch bei Diogenes zu lesen:

›Je t’aime‹ – in keiner Sprache klingen die berühmten drei Wörter so verführerisch wie in Paris mit seinen betörend schönen Plätzen, verträumten Parks, romantischen Bootsfahrten … sowie großen und kleinen Liebesgeschichten voller Charme und Esprit. Von Anna Gavalda, Alex Capus, Paulo Coelho, F. Scott Fitzgerald, Georges Simenon, [...]

​Mehr brauche ich gar nicht, um angefixt zu sein. Also habe ich mir das Inhaltsverzeichnis bei der Deutschen National-Bibliothek gekrallt und nachgeschaut. Aber, große Enttäuschung, das Inhaltsverzeichnis erwähnt überhaupt gar keinen Simenon. Bei Amazon kann man ebenfalls einen Blick ins Buch werfen, was ich hier übrigens das erste Mal gemacht habe, und auch da taucht kein Simenon auf.

So gesehen ist dieses Buch wohl das erste Opfer des Rechte-Wechsels von Diogenes zu Kampa. Man plante noch mit Simenon, aber als es im August 2017 erscheinen sollte, war es zu spät und leider schon nicht mehr dabei. Es hätte mich ja schon interessiert, was die Herausgeberin Anna von Planta da im Sinn hatte.