Folter


Dieser Tage, wo ja hin und wieder über Folter diskutiert wird und manch einer offen die Meinung äußerst, dass dieses doch ein probates Mittel sei, um Verdächtigen Druck zu machen, sei daran erinnert, dass der Begriff »verdächtig« weder mit »Täter« noch mit »Gewissheit« gleichzusetzen ist und das dieses Werkzeug, egal in wessen Hände man es legt, sicher zu sehr unerwünschten Resultaten führen wird. Da hilft es auch nicht, sich zu wünschen, dass Folter mal die Befürworter trifft, denn der Gedanke, dass es einen Treffen kann, wird von den Befürwortern rundweg abgelehnt – man selber stände auf der richtigen Seite des Tresens. Man wird sehen, mag man da sagen, oft genug wurde das Gegenteil der Fall.
In einem Bericht über Ansichten über Folter zieht die Süddeutsche Zeitung auch Simenon zu Rate, der sagte:

»Der aus Belgien stammende und in Paris schriftstellerisch groß gewordene Autor Georges Simenon brachte schon in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Frage auf: Wie steht es mit Gewalt in Verhören bei der Polizei? Simenon, der in diesen Tagen 100 Jahre alt geworden wäre, ließ in einem seiner Romane auf die Frage eines Festgenommenen, ob Mörder bei der Polizei noch geschlagen würden, Kommissar Jules Maigret mit einem Brummen und einem Kopfschütteln antworten.«