Julius van Cram

Hochstapler, stammte aus Groningen, Vater von Louise Laboine, lernte Germaine Laboine in Istanbul kennen und verliebte sich in sie. Brachte die damals 38jährige in einer Wohnung in der Nähe seines Hotels (Pera Palace) unter. In Istanbul wurde auch eine Prozedur durchgeführt, nach der Germaine Laboine glaubte, mit dem Mann verheiratet zu sein, was sich später als Betrug herausstellen sollte. Nachdem sie nach Frankreich zurückkehrte, ließen sich zuerst in Marseille nieder, bevor sie nach Nizza wechselten. Lebte eine zeitlang in der Nähe des Promenade des Anglais, bevor er eines abends Zigaretten holen ging und nicht wieder kam. Von da an gab es hin und wieder Geldsendungen, was aber auch irgendwann abebbte.

Wuchs behütet auf und arbeitete in einer Amsterdamer Bank, die von seinem Vater geleitet wurde. Nach zwei Jahren verschwand er mit einem Teil der Einlagen der Bank.

Sprach die verschiedensten Sprachen fließend, beispielsweise englisch, französisch und deutsch. War unter eine Reihe von Namen unterwegs gewesen: Hans Ziegler (bekannt in Prag, schien aus München zu stammen), Ernst Marek (Name bei Verhaftung in Kopenhagen), John Donley (bekannt in London, geboren in San Francisco), Joey Hogan, Jean Lemke, Jules Stieb, Carl Sprangler.

Seine Masche: Suchte sich begüterte Männer, gern aus der Provinz, denen er nach ein paar Gläschen erzählte, dass er die Stadt nicht kennen würde. Er würde einen Vertrauten suchen, der ihm bei einer gewinnträchtigen finanziellen Transaktion helfen müsste – um daran beteiligt zu werden, müsse man eine finanzielle Garantie hinterlegen. Wer darauf reingefallen war, war die finanzielle Garantie auf jeden Fall los, denn einem Komplizen wurde der Garantie-Anteil übergeben. Blieb noch der Teil der vermeintlichen Finanztransaktion, der sich aber bei näherem Hinsehen als wertlos herausstellte.

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