Drontheim brachte kein Glück für die Eltern des neunzehnjährigen Gilles: sie starben dort in einem Hotel an einer Kohlenmonoxidvergiftung. Nun stand er da, der junge Mann und war auf die Hilfe eines Seemanns angewiesen, der ihn mit seinem Schiff nach La Rochelle brachte. Seine Ankunft wird, man glaubt es kaum, erwartet und das dürfte keinen mehr überraschen, als Gilles selbst. Ein Tag nach seiner Ankunft erfährt er, dass er der Universalerbe eines der reichsten und mächtigsten Männer in La Rochelle ist und dieses Erbe antreten kann. Was an der Stelle nicht verwundert ist, dass plötzlich viele Ratgeber in seiner Nähe sind.
Wochenende für Wochenende das gleiche Ritual. Man trifft sich, redet und feiert mit einander, lernt sich über die Jahre immer besser kennen. Man glaubt, den einen oder anderen aus der Runde Freund nennen zu können. Dann passiert es: Einer aus der Gruppe nimmt sich das Leben und alle stehen vor einem Rätsel. Warum tat Bob das? Er war doch eigentlich immer fröhlich. Der grosse Bob lässt große Ratlosigkeit zurück und Charles Coindreau macht sich daran, herauszufinden, was den Clown Bob bewegt hat.
Wenn jemand einen Obst- und Gemüseladen besitzt, dann hat er normalerweise Problem wie: »Wo bekomme ich am günstigsten frisches und günstiges Obst und Gemüse her?« oder »Wo bleiben meine Kunde?«, eine Frage, die sich wohl Händler hin und wieder stellen müssen. Eddie Rico hat ein anderes Problem, er ist nicht nur erfolgreicher Obst- und Gemüsehändler, sondern auch örtlicher Beauftragter der Organisation, der dafür sorgt, dass das Glücksspiel erfolgreich läuft. Und es läuft erfolgreich. Es geht ihm gut, bis zu dem Tag, an dem ihm die Paten den Auftrag geben, er möge sich bitte um seinen jüngsten Bruder Tony kümmern, der etwas aus der Spur geraten ist.
Wenn das Wort »wenn« nicht wäre... Dann müsste man wohl darüber spekulieren, was in Furnes passiert wäre. Aber der Bürgermeister traf auch an dem Abend, an dem sein Angestellter Claes zu ihm kam, um ihn um einen Vorschuss zu bitten, seine Entscheidungen mit einer Kälte und Eindeutigkeit, wie man sie von ihm gewohnt war. Daraufhin konnte der junge Claes nicht mehr zurück, und die von Simenon aufgeschriebene, rein fiktive Geschichte, nimmt seinen Lauf.
Valérie ist Single, so würde man heute sagen. Aber der Typ von aufopferungsvoller Single, den man heute in Valéries Ausprägung nicht sehr häufig antrifft. Valérie betreibt einen kleinen Lebensmittelladen in einem Ort, der aus ein paar Häusern und einer Kreuzung besteht. Sie hat für den Lebensmittelladen und die Pflege ihrer Mutter, die bettlägerig und pflegebedürftig ist, ihr Leben hingegeben. Ihr Geschwister haben (fast alle) mehr aus ihrem Leben gemacht.
Wenn ein Fremder anfängt in der eigenen Straße Erkundigungen über die Familie oder einen entfernten Verwandten einzuholen, da sollte man vorsichtig sein. Meist wird es unangenehm...
Wenn die Frau verschwindet, kann man zur Polizei gehen und den Verlust melden; oder man kann so tun, als ob nichts passiert wäre, die Frau einfach mal für kurze Zeit verreist wäre. Jonas Milk entscheidet sich für die Wegfahr-Variante und liegt schrecklich daneben. Aus der kleinen Lüge wird ein großes Drama, denn seine Frau Gina kehrt nicht zurück und die Nachbarn und Verwandten fangen an, nachzufragen. Milk hängt schon im Lügennetz.
Wieder einmal La Rochelle. Diesmal steht die Familie Donadieu im Mittelpunkt des Geschehens. Der alte Donadieu war im Hafenbecken ertrunken und hinterließ ein Testament, welches die Kinder erfreuen durfte. Die Ehefrau des alten Reeders wurde war enterbt worden – ein Skandal. Simenon beschreibt, wie die Familie nach und nach auseinanderbricht, wie all das, was über Generationen aufgebaut wurde, von einer einzigen durchgebracht wird. Die Chronologie des Versagens einer Gemeinschaft.
Die Hallen, wie sie Simenon beschreibt, gibt es schon lange nicht mehr. Auguste Mature hat die Hallen gelebt - sein Tagwerk bestand darin, früh morgens in den Hallen den Bedarf für das Restaurant zu decken, die besten Preise zu machen und Kontakte zu pflegen. Im Alter wurde diese Tätigkeit von seinem Sohn Antoine übernommen, mit dem er zusammen das Restaurant führte. Er war so etwas wie der Präsident - hatte nur noch repräsentative Funktionen, lebte sich darin aus. So starb er, wie er es sich gewünscht hätte, in einem Gespräch mit Gästen in seinem Restaurant. Die Geschichte fängt da erst an: drei Brüder rangeln um das Erbe.
Das »Weiße Ross« ist ein Restaurant an der Route nationale und wird gut besucht. Es lässt sich nicht vorhersagen, wie gut, aber die Besitzer leben gut davon. Es ist ein Haus, hinter dessen Kulissen es brodelt: da ist der Wirt selbst; der hinter jeder Frau hinterher rennt – sei es in die Kammer oder in den Weinkeller. Nicht zu verachten, ein wahrhaftiges Original, ist der Nachtwächter Félix: der verrichtet seine Arbeit mit einem gehörigen Abstand zum Rest der Welt und murmelt immer wieder vor sich hin, dass er noch einmal jemanden umbringt. Nicht zu vergessen: die Gäste.
Wer Geschichten mag, die nicht gut ausgehen, der ist mit diesem Roman bestens bedient.
Jean lebt bei seinen beiden Tanten und ist damit beschäftigt, Haus und Hof in Gang zuhalten. Er findet immer noch ein wenig Zeit, seinen Vergnügungen nachzugehen. Kompliziert wird es erst, als einer seiner Vergnügungen neues Leben entspringt und die werdende Mutter sich an ihn wendet, um Hilfe einzufordern. Der junge Mann ist hoffnungslos überfordert und wendet sich an seine Tanten. Aus seiner Sicht war das eine clevere Idee...
Die Beiden begegnen sich im Bus. Sie kommt aus der Stadt und ist stolze Besitzerin eines Brutkastens. Er kommt aus einer ganz anderen Richtung – das Gefängnis war die letzten Jahre seine Heimat gewesen. Der junge Mann ist sich nicht sicher, ob es klug ist, zurück in die Heimatstadt zu gehen. Als er sieht, dass die Witwe Couderc den Bus verlässt und sich mit dem großen Kasten abzuplagen hat, entschließt er sich, der Frau seine Hilfe anzubieten.
Beim Tragen des Gerätes bleibt es nicht – Jean, aus guter und reicher Familie kommend, fängt als Knecht auf dem Hof an und wird in die Fehde der Frau mit der lieben Verwandtschaft hineingezogen.