Locker, flockig lesen sich die Aufsätze in dem Band »Simenon: Ermittlungen, Existenzen, Atmosphären« nicht – so viel sei schon einmal verraten. Deshalb wird ein ausführlicher Beitrag zu dem Band auf sich warten lassen. Nun mag es aber sein, dass Interesse daran besteht, wer mit welchen Beiträgen und Themen in dem Buch vertreten ist. Einen Eindruck dazu vermittelt das Inhaltsverzeichnis.
Respektlos ist sie schon, diese Überschrift. Aber mir kommt es halt so vor, wenn ich von den Anfangszeiten dieser Seite erzählt. 28 Jahre sind es nun schon. Das ist eine verdammt lange Zeit. Ich meine, als die Seite in den Windeln lag, surften wir noch mit 56 Kbit/s – wenn man denn Glück hatte. Bilder wurden so klein gemacht wie nur möglich und wenn farbig, dann mit 256 Farben. Was für eine Zeit!
Ob man's mir glaubt oder nicht, aber als ich las, dass die Geschichte »Der Passagier der Polarlys« in deutscher Sprache erscheint, musste ich mir in den Arm kneifen, um zu sehen, ob ich wirklich wach war. Schmerz war da, also war ich in der Realität. Nun ist die Geschichte schon mehrmals in deutscher Sprache erschienen. Aber hier geht es nicht um eine normale »Adaption«, sondern einen Comic.
Deutschsprachige Sekundärliteratur zum Thema Simenon ist recht rar gesät, noch seltener finden wissenschaftliche Abhandlungen den Weg an die Öffentlichkeit. Der Sammelband »Simenon: Ermittlungen, Existenzen, Atmosphären« soll diese Lücke nun schließen. Er ist im April bei dem zu dem Wissenschaftsverlag Springer gehörenden J.B. Metzler erschienen.
In der Wohnung meiner Eltern hatten wir sie, in der Schule und auch in öffentlichen Gebäuden sowieso – zumindest während meiner Kindheit waren schlichte Bodenbeläge allgegenwärtig gewesen. Meine Erinnerung, die trügerisch sein mag, gaukelt mir vor, dass bei dem Bodenbelag von Linoleum gesprochen wurde. Eine Maigret-Geschichte führte dazu, dass ich es nun besser weiß.
Die Hellseherin war tot. Der wichtigste Zeuge Maigrets in dem Fall, Joseph Mascouvin, hatte sich in die Seine gestürzt und lag schwer verletzt im Krankenhaus. Die Zeitungen hatten viel zu berichten. Eine junge Frau machte sich in ihrer Wohnung zurecht und begab sich zur Polizei. Mademoiselle Janiveau konnte helfen, sie war die Stiefschwester. Moment, was ist mit den Namen?
Sprach- und Worterfindern hätte man auf den Weg mitgeben müssen: »Gibt es den Begriff schon im Wörterbuch? Dann streng dich an und lass dir einen neuen Begriff einfallen!« Ohne die Regel regierte die Faulheit und für ganz unterschiedliche Sachverhalte wurde der gleiche Begriff verwendet. Das führt – ehrlich gesagt – nur zu Konfusion. Insbesondere bei Übersetzungen.
Was die Concierge über Antoinette Le Cloaguen zu erzählen hatte, war interessant für Maigret. Sie und ihre Tochter kauften die schlechtesten Partien für sich beim Metzger. Ein Dienstmädchen hatten sie nicht, sondern es kam »nur« eine Putzfrau jeden Morgen. Aber die Le Cloaguens waren reich, meinte die gute Seele des Hauses. Die Empfänge jeden Montag wären ein Indiz.
Beim Atlantik-Verlag haben wir ein Frühjahrskuddelmuddel in Sachen Simenon: Während die März-Lieferung »Maigret verliert eine Verehrerin« und »Der Umzug« missen ließ, kam der ursprünglich für Juli angekündigte Roman »Maigret in New York« Anfang April. Über die Ursachen und weitere Veränderungen in den Planungen habe ich bisher keine Informationen. Komisch ist's schon ...
Fliegen die Buchstaben, Wörter, Sätze beim Lesen an mir vorbei, entstehen vor meinem geistigen Auge Filme. Maigret und seine Kollegen, für jeden habe ich ein Gesicht. So geht mir das auch mit den Gesprächen, die geführt werden und den Handlungen, die uns der Autor in einer Geschichte schildert. Blöd ist's, wenn dieser Film plötzlich durch ein Fehler im Skript gestört wird. Da wird es dann schräg.
In der beliebten Reihe »Schau an, so etwas gab es auch mal« wird diesmal eine Gerätschaft vorgestellt, deren Nutzen spätestens seit dem späten 18. Jahrhundert infrage gestellt werden musste – sich aber bis in das 20. Jahrhundert behauptete. Wer heute auf den Trichter käme, mit diesem Accessoire – der Lorgnette – in der Öffentlichkeit aufzutauchen, dürfte modisches Aufsehen erregen wollen.
Die häufige Erwähnung einer Lokalität im Maigret-Universum ist kein Indiz dafür, dass diese tatsächlich existiert hat – die »Brasserie Dauphine« kann als Beweis dafür gesehen werden. Mal streute Simenon wahrhaftiges Lokalkolorit ein, oft entsprang ein Restaurant oder ein Bistro seiner Fantasie. Leichter herauszufinden, was wahr ist, macht es einem der Lauf der Zeit nicht. Diesmal: das »Manière«.