Rechtepoker


Vor sieben Jahren wurden die Rechte an Simenons Gesamtwerk an die Rechteverwerter-Firma Chorion mit Sitz in Großbritannien verkauft. Nun ist in verschiedenen Medien zu lesen, dass die Liaison zwischen Maigret und Miss Marple bald zu Ende sein könnte. Aber noch ist verdammt viel Konjunktiv dabei: Schließlich müssen die Besitzer auch verkaufen wollen. Die von der Gesellschaft betriebene Webseite maigret.com ist zumindest nicht mehr zu erreichen und bringt nur noch eine Statusseite des Webservers.

Bisher liegen die Rechte bei einer Firma namens Georges Simenon Limited, an der 85 Prozent Chorion gehören, 10 Prozent John Simenon und 5 Prozent dessen Bruder. Allerdings ist Chorion nun in Zahlungsschwierigkeiten geraten und hat Konkurs angemeldet. John Simenon bietet nun mit einer Investmentgesellschaft, einer Bank und französischen, italienischen und deutschen Verlagshäusern für die Rechte an dem Gesamtwerk. Als Zahl werden 2,5 Millionen Euro genannt.

Sehr interessant an den Meldungen ist auch, dass davon die Rede ist, dass eine Georges Simenon AG mit Sitz in Lüttich gegründet werden soll. Schwer irritierend ist, dass in einer Meldung von einem deutschen Verlagshaus als Teil der Bieterrunde die Rede ist.

Das kann also recht spannend werden.