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In der ZEIT vom letzten Donnerstag äußerte sich Franz Schuh (mal wieder) über Simenon. Er tat dies im Rahmen einer Besprechung von »Das Gasthaus im Elsaß« und stellt fest:

»Das merkt man einem der in der Neuausgabe bei Diogenes jüngst erschienenen und von Angela von Hagen übersetzten Roman auch an: Das Gasthaus im Elsaß besteht aus Versatzstücken der Trivialliteratur.«

Da Franz Schuh es allerdings reizvoll findet, dass Simenon aus der Pulp-Fiction-Ecke kommt, kann er sich trotzdem für den Roman erwärmen und mag es, ausgiebig zu zitieren. Schuh ist nicht der Meinung, dass sich Simenon nicht zitieren ließe. Er nutzt in diesem Artikel die Gelegenheit und erzählt von einem Rechtsstreit mit Ingrid Altrichter, einer bekannten Simenon-Übersetzerin. Sie hat ihn verklagt, da er in einem Artikel ausgiebig aus einer Übersetzung zitiert hat, ohne sie zu nennen; verneigt sich dabei demütig, um dann noch einmal zu einer Spitze auszuholen: Ingrid Altrichter hätte noch nicht einmal alle ihre Zitate wiedererkannt. Der Zufall will es, dass ich an diesem Abend mit Frau Altrichter telefonierte. Der Unterschied: Franz Schuh hat die Gelegenheit sich zu äußern – in der Zeit auch vor einem prominenten Publikum. Eine Übersetzerin bekommt diese Öffentlichkeit nicht. So bleibt es unwidersprochen in der ZEIT stehen.