Rauchen, um Zeit zu gewinnen


Warum raucht Maigret? Vermutlich eine Genussgeschichte. Aber warum stellt man das Rauchen in einem Film auch als solches dar? Darüber hat man sich beim STERN Gedanken gemacht, denn schließlich gibt es Studien, die nachweisen, je mehr das Rauchen in der Gesellschaft verpönt ist, desto mehr wird im Film geraucht.

Am häufigsten dient Rauchen als Vehikel der Kontaktaufnahme. Eine Frau bittet einen Mann um Feuer, ein Mann hält schützend seine Hände um die Flamme - so fangen große Film-Liebesgeschichten an. Die von Mund zu Mund weitergereichte Zigarette ist als Vorwegnahme künftiger Intimitäten unschlagbar. Zehn ausgetretene Kippen zu Füßen eines Mannes zeigen im Bruchteil einer Sekunde: Der steht schon lange hier. Und Kommissare wie Maigret gewinnen beim Pfeife-Stopfen Zeit auf der Suche nach dem Mörder.

Ach ja, wie lautete eine andere Überschrift zu diesem Agentur-Artikel: »Medizinisch gefährlich, aber ästhetisch unerlässlich«